Brasilien: 500 LGBT-Todesfälle im Jahr 2017
Die Watchdog-Gruppe «Grupo Gay de Bahia» berichtet von einem 30-prozentigen Anstieg der gemeldeten Todesfälle. Im Jahr 2016 wurden 327 Menschen aufgrund Homophobie in Brasilien getötet. Der Gruppe zufolge, wird in Brasilien alle 19 Stunden eine LGBT-Person ermordet.
Im Jahr 2017 gab es 387 Morde und 58 Selbstmorde, die in direktem Zusammenhang mit Homophobie stehen. Dies geht aus einem zunehmend gewalttätigen Brasilien hervor, das 2016 einen Rekord von 62 000 Morden verzeichnete.
Brasilien wird damit zu einem gefährlicheren Ort für LGBT-Menschen. Homosexuelle Konvertierungstherapie, eine Praxis, mit der versucht wird, die sexuelle Orientierung zu ändern, ist legal im Land. Zudem sind Hassreden – wie in der Schweiz – kein offizielles Strafdelikt. Trotzdem ist die gleichgeschlechtliche Ehe im Land legal und die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität illegal.
«In den letzten zehn Jahren versuchte Brasilien Strategien zu entwickeln, die gefährdete Gruppen wie Schwule/Lesben und Trans-Menschen schützen könnten – aber sie scheiterten meist an mangelnden Investitionen oder einer veränderten Vision der Politik», sagte Jurema Werneck, Executive Director bei Amnesty International Brasilien, gegenüber The Guardian.
Luiz Mott, Anthropologe und Präsident der Grupo Gay de Bahia, sagte, dass ultrakonservative Politiker_innen zu einer Zunahme homo- und transphober Gewalt geführt haben.
2017 war auch das bisher tödlichste Jahr für LGBT-Menschen in den USA, wie der jährliche «Crisis of Hate»-Bericht des New Yorker City Anti-Gewalt Projekt zeigt. Die Studie fand eine 86-prozentige Zunahme von Hassgewalt.
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