Bolu Okupe von Reaktionen auf sein Coming-out überrascht
Der Nigerianer hatte sich bei Instagram geoutet
Nach seinem Coming-out hat sich Bolu Okupe für den Zuspruch bedankt, den er seither erhalten hat, und stellt für alle seine Kritiker*innen klar: Homosexualität ist keine Wahl und wird auch nie eine Wahl sein. Die einzige Entscheidung, die man treffen könne, sei: Verstecken wir es oder nicht?
Bolu Okupe hatte sich vor sechs Tagen via Instagram als schwul geoutet. Sein Vater ist Adedoyin Ajibike Okupe, bekannt als «Dr. Doyin Okupe». Er diente als Berater für die nigerianischen Präsidenten Goodluck Jonathan und Olusegun Obasanjo, der Homosexualität einst als unbiblisch und unafrikanisch bezeichnete. Jonathan hatte im Jahr 2014 ein Gesetz unterzeichnet, das neben gleichgeschlechtlichen Sex auch Treffen von Homosexuellen verbietet ebenso wie gleichgeschlechtliche Küsse oder die simple Teilnahme an einer Verpartnerungszeremonie oder Eheschliessung von homosexuellen Paaren, selbst wenn diese im Ausland stattfindet. In Nigeria kommt es immer wieder zu Verhaftungen von Homosexuellen (MANNSCHAFT berichtete).
Bolus Post erhielt mehreren homophobe Kommentare. Ein User meinte, er wäre so gut wie tot, wenn er in andere Teil Afrikas käme; ein anderer meinte, seine Homosexualität sei gegen Gottes Willen. «Ich hoffe, dass du dich eines Tages weiterbilden wirst», antwortete der 27 Jähre ihm. Wenn nicht, sei ihm das aber auch egal. «Du wirst unwissend und auf der falschen Seite der Geschichte sterben», teilte Bolu ihm mit, dann schaltete er die Kommentare aus.
In dem Coming-out-Post zeigte sich der 27-Jährige oben ohne und in Rainbow-Shorts, dazu hielt er eine grosse Regenbogenfahne in der Hand. In einem neuen Video bedankte er sich am Dienstag für die vielen Reaktionen und zeigte sich überrascht, dass man weltweit über sein Coming-out berichtete habe, man habe ihm Artikel auf Chinesisch, Französisch und Italienisch zugesandt.
Tansania distanziert sich von Kampagne gegen Homosexuelle
Er lebt heute in Paris. In seiner Heimat Nigeria hätte er diesen Schritt kaum wagen können. Derzeit werden dort queere Menschen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 14 Jahren durch die militanten Strafverfolgungsbehörden des Landes; in Gebieten, die das Scharia-Recht im mehrheitlich muslimischen Land anerkennen, droht gar die Todesstrafe.
Auf den Vorwurf, seine Homosexualität sei westliches Verhalten, erklärte er, es seien einst die Franzosen und die Briten gewesen, der Westen also, der die Religionen nach Afrika brachten, die sich nun gegen LGBTIQ wendeten.
Sein Vater zeigte sich von dem Coming-out unbeeindruckt. Via Twitter schrieb er, er habe schon seit einer Weile von der Orientierung seines Sohnes gewusst. Der wisse auch, dass sein Vater als Christ und Evangelist vehement gegen Homosexualität sei, Dass sein Sohn schwul ist, stelle eine grössere, spirituelle Herausforderung für ihn dar.
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