BBC erntet Shitstorm mit Umfrage zu Homoheilung und sagt Sorry
Die britische BBC hat einen ziemlichen Shitstorm ausgelöst, als sie via Twitter fragte: „Sollten Konversionstherapien verboten werden?“ – und zwei Antwortmöglichkeiten anbot: „Ja, man sollte sie verbieten“ und „Das Vorgehen ist in Ordnung“.
Die Umfrage wurde von BBC Radio Kent gepostet. Therapien zur Homoheilung sind in Großbritannien nicht verboten, wurden aber vom National Health System (NHS) und von über einem Dutzend großer Gesundheitsorganisationen als „unethisch“ und „gesundheitsgefährdend“ kritisiert. (Kürzlich thematisierte die ARD das Thema in einem Spielfilm.)
Was ist das für eine Frage?
Viele User waren verärgert von der Frage. „Sollten rassistische Attacken verboten werden? Sollte häuslicher Missbrauch verboten werden? Was ist das für eine Frage? Sie braucht keine Antwort. Es IST falsch“, schreib einer.
Eine Studie aus dem Jahr 2009 unter 1.300 Psychiatern und Psychologen, die der The Independent zitiert, ergab, dass über 200 von ihnen eine Form der Konversionstherapie angeboten hätten. (Die Church of England hat im Sommer die Regierung aufgefordert, diese Therapien zu verbieten.)
Auf eine Anfrage der britischen Zeitung bei der BBC teilte ein Sprecher mit: „Die Diskussion in der Radio Kent’s Breakfast Show wurde ausgelöst durch eine Verurteilung der umstrittenen Therapien durch Psychotherapeuten. Wir fragten unser Hörer, ob sie verboten werden sollten. Aber wir nehmen zur Kenntnis, dass das nicht der angemessenste Weg war, mit diesem sensiblen Thema umzugehen.“
Versuche der Homoheilung sind vergleichbar mit psychologischem Missbrauch
Der Arzt und Moderator Ranj Singh hatte zuvor in der Breakfast Show der BBC erklärt, Versuche der Homoheilung seien vergleichbar mit psychologischem Missbrauch.
In einem Tweet teilte die BBC am Freitag mit, man habe die Umfrage gelöscht, und entschuldigte sich bei den Menschen, die man damit verletzt habe.
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi