Bayern fördert queere Opferberatung und Gewaltprävention
Jährlich fliessen in das Gesamtprojekt vier Millionen Euro, die für Schutz und Prävention von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt gegen Männer vorgesehen sind
Die Bayerische Landesregierung fördert das Münchner Sub für den Aufbau einer Online- und Telefonberatung für schwule, bisexuelle und queere Männer, die Opfer von Gewalt wurden. Dort begrüsst man diesen wichtigen Schritt.
Bisher haben schwule, bisexuelle und queere Männer, die Opfer von Gewalt wurden, keine spezifi-sche Anlaufstelle, um Beratung und Hilfe zu bekommen; weder in Bayern noch in den meisten anderen Bundesländern. Das Thema männlicher Gewaltbetroffenheit ist generell schambesetzt und steht bisher kaum im sozialen und politischen Fokus. Insbesondere schwule, bisexuelle und queere Männer, die Opfer von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt, Diskriminierung oder Mobbing wurden, brauchen Beratungsangebote; niedrigschwellig, unkompliziert und anonym.
Im Oktober zieht MANNSCHAFT mit dir aufs Land!
«Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass Bayern zu den ersten Bundesländern gehört, die sich dieser Problematik annehmen», sagt Kai Kundrath, Geschäftsführer des Sub. Geht es um die Belange von schwulen, bisexuellen und queeren Männern, so zähle Bayern eher zu den konservativeren Bundesländern in Deutschland. Die finanzielle Unterstützung der Bayerischen Landesregierung und der damit verbundene Aufbau einer bayernweiten Online- und Tele-fonberatung, könne und solle jedoch Vorbildcharakter haben.
Oftmals ist es für die Behörden nicht ersichtlich, ob Gewalttaten einen homophoben Hintergrund haben. Durch den Aufbau des Online- und Beratungsangebots versprechen wir uns neben einer zielgruppengerechten Hilfestellung für Betroffene auch einen Beitrag zu validen Zahlen bezüglich homophober Übergriffe leisten zu können. Zudem möchten wir Schwule, bisexuelle und queere Männer dabei unterstützen, gewaltsame Übergriffe zu melden, damit die Dunkelziffer dieser Straftaten abgebaut wird.
«Wichtig ist es, dass neben häuslicher und sexualisierter Gewalt, auch die allgemeine Diskriminierung von unserer Zielgruppe sichtbarer wird – nur so können wir gesellschaftlich etwas ändern», so Kundrath weiter. Vergangenen Dezember verprügelten vier Fussball-Fans einen 21-Jährigen in der U-Bahn und beschimpften ihn als «Transe» (MANNSCHAFT berichtete).
Denkmal für homosexuelle NS-Opfer wird videoüberwacht
Mit der Förderung des Aufbaus einer bayernweiten Online- und Telefonberatung setzt die Bayerische Staatsregierung die dritte Stufe des Drei-Stufen-Plans zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention um. Jährlich fliessen in das Gesamtprojekt vier Millionen Euro, die für den Schutz und die Prävention von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt gegen Männer vorgesehen sind. 83.000 Euro davon gehen an das Sub.
Erst vergangene Woche hatte es auf dem Oktoberfest in München einen schwulenfeindlichen Übergriff mit zwei Verletzten gegeben. Nun wehen dort Regenbogenfahnen, um auf der Wiesn für Toleranz, Respekt und Vielfalt zu werben (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Community
Pride 2025: Alle CSD-Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Leg dir schon mal die Regenbogenfahne zurecht und trag dir deine Lieblingstermine ein: Hier findest du eine Übersicht aller Pride- und CSD-Termine im deutschsprachigen Raum.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Österreich
Fokus
Pride
Deutschland
Berlin
Transphober Hintergrund: Durchsuchungen nach gefährlicher Körperverletzung
Polizeikräfte aus Berlin und Brandenburg durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin drei Wohnungen in Berlin sowie eine Wohnung in Eisenhüttenstadt wegen des Verdachts der gefährlichen Köperverletzung und Beleidigung mit transphobem Hintergrund
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
TIN
People
Ehre für Miley Cyrus: Ein Stern auf dem «Walk of Fame»
Als kleines Mädchen machte sie nächtliche Spaziergänge auf dem legendären Boulevard. Nun soll Miley Cyrus dort selbst einen Stern bekommen. Neben der pansexuellen Sängerin wurden Sterne für weitere Megastars angekündigt.
Von Newsdesk/©DPA
Musik
News
Award
Queer
Lust
Deutschland hat mehr Bordelle als vor Corona-Pandemie
Rund 32'300 angemeldete Sexarbeiter*innen gab es zum Jahresende 2024 bundesweit - laut der offiziellen Statistik. Denn illegale Prostitution ist dort nicht verzeichnet.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
Arbeitswelt