Attila Hildmann will Todesstrafe und «Eier-Treten» gegen Volker Beck

Die Anzeige des Grünen-Politikers blieb bisher ohne Folge für den Veggie-Koch

Attila Hildmann am vergangenen Samstag in Berlin (Foto: Screenshot)
Attila Hildmann am vergangenen Samstag in Berlin (Foto: Screenshot)

Der umstrittene Veggie-Koch Attila Hildmann hat dem früheren Bundestagsabgeordneten Volker Beck (Grüne) mit dem Tod gedroht. Zunächst über den Messengerdienst Telegram, am Samstag wiederholte er die Drohung bei einer Kundgebung vor dem Alten Museum in Berlin.

Parteifreund*innen wie Renate Künast fordern via Twitter Polizei und Staatsanwaltschaft auf, zu handeln. Auch die lesbische Autorin Carolin Emcke und die liberal-konservative Publizistin Liane Bednarz schlossen sich dem an.

«Für Beck würde ich als zukünftiger Reichskanzler wieder die Todesstrafe durch Eier-Treten auf öffentlichem Platz einführen», hatte Hildmann schon vor einer Woche bei Telegram geschrieben.

Ein Screenshot der öffentlich einsehbaren Nachricht von vergangenem Sonntag wurde von mehreren Politiker*innen in den sozialen Netzwerken geteilt. Der Staatssekretär Alexander Fischer (Linke) aus der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales erklärte: «Das hier ist eine Todesdrohung gegen Volker Beck, die der Nazi Atilla Hildmann gestern Abend an 66.000 Menschen auf seinem Telegram-Kanal geschickt hat. Und wir sollten das ernst nehmen.»


Die Todesdrohung ist längst nicht der erste Fall von Hate Speech gegen den schwulen Politiker. Beck, der 2017 aus dem Deutschen Bundestag ausschied (MANNSCHAFT berichtete) und massgeblichen Erfolg an der Eheöffnung in Deutschland hat, reagierte zunächst schockiert. «Ist diese Morddrohung/-phantasie von diesem durchgeknallten Veggie-Koch oder ist das Fake?», schrieb er bei Twitter und erklärte dort auch später, er habe Hildmann angezeigt.

Wie oft sind solche Anzeigen wegen Hate Speech eigentlich erfolgreich? Volker Beck gegenüber MANNSCHAFT: «Ich fülle Aktenordner, kann aber nicht mit einer Statistik dienen. Zuletzt hat mich die Staatsanwaltschaft Oldenburg bei einem bekannten Islamisten auf den Privatklageweg verwiesen.» Zwar würden gelegentlich Hass-Postende ermittelt. Aber insgesamt sei die Bilanz unerfreulich. «Überbürokratisiert und zu wenig Kapazitäten, die darauf verwendet werden.»

Beck teilte uns ausserdem mit: «Nachdem Hildmann mir online angekündigt hat, mich öffentlich zu Tode foltern zu wollen, durfte er das Zeugen zufolge trotz Strafanzeigen 5 Tage später in Berlin jetzt unter Gejohle seines cours des miracles erneut tun. Das ist mir unbegreiflich! Meine Sicherheitslage hat sich dadurch mutmasslich nicht verbessert. Polizei und Staatsanwaltschaft haben mir noch nicht mal den Eingang meiner Anzeigen bestätigt.»

Mit der neuen MANNSCHAFT durch den Sommer

 

Die Ausfälle gegen Beck sind neu, ansonsten äussert sich der Koch schon länger volksverhetzend. Mal fantasiert er über einen geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus, mal hetzt er gegen das «zionistische Regime unter Merkel». Die Brandenburger Kriminalpolizei hat am 22. Juni bestätigt, man habe «wegen der öffentlichen Androhung von Straftaten wir Anzeige von Amts wegen aufgenommen».

Das Jüdische Forum, das die Kundgebungen von Attila Hildmann verfolgt, stellte fest: Er verteidige Hitler, verharmlose den Nationalsozialismus und relativiere die Shoah. Und das stets unter dem Jubel seiner Anhänger*innen.

 

Einige Unternehmen haben unterdessen Konsequenzen gezogen, wie das Portal Allgäu Rechtsaussen berichtet. So habe die Supermarktkette Kaufland Hildmanns Energy-Drink Daisho aus dem Programm genommen. Einem Bericht der Welt zufolge hätten auch die Safthersteller Voelkel und die Reformhauskette Vitalia den Verkauf von Hildmanns Produkten eingestellt.

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