Argentiniens Regierung will trans Quote im öffentlichen Dienst
Künftig soll jede hundertste staatliche Stelle mit trans Menschen besetzt werden
Menschen aus der trans Community sollen in Argentinien künftig mindestens ein Prozent der staatlichen Arbeitsplätze besetzen. Das von Präsident Alberto Fernández unterschriebene Dekret ist ein historischer Schritt, der nun noch im Kongress Zustimmung finden muss.
In Argentinien sollen Menschen aus der trans Community künftig Anrecht auf mindestens ein Prozent aller Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst haben. Dies hat Staatsoberhaupt Alberto Fernández am vergangenen Freitag mit einem präsidialen Dekret beschlossen. Eine derartige trans Quote findet sich in Südamerika bisher nur in Uruguay. Argentinien besitzt allerdings mehr als zwölfmal so viele Einwohner*innen wie sein nordöstliches Nachbarland.
Stellen für trans Community reserviert Wörtlich ist im Text von «transvestitischen, transsexuellen und transgender Personen» die Rede. Sie sollen jede hundertste Stelle des öffentlichen Dienstes besetzen, sofern die Personen auch die allgemeinen Bedingungen für den Job erfüllen. Weiter sieht das Dekret vor, dass neugeschaffene Stellen für Menschen der trans Community reserviert werden können.
Bereits von trans Menschen besetzte Stellen, sollen diesen vorbehalten bleiben. Freie Stellen, die für die Quote in Frage kommen, müssen die Verantwortlichen dem Ministerium für Frauen, Geschlecht und Vielfalt melden. Garantiert ist, dass niemand die Arbeitsstelle verliert, um freie Plätze für die trans Quote zu schaffen.
Boliviens erste trans Moderatorin macht LGBTIQ zum Topthema
Keinen Eintrag nötig Wie die taz berichtet, braucht es für diesen Prozess keine eingetragene Geschlechts- oder Namensänderung. Es soll eine freiwillige Eintragung in ein neugeschaffenes Register möglich sein; diese ist jedoch für die Einstellung keine Voraussetzung.
Trans Frau Alba Rueda, Unterstaatssekretärin im Ministerium für Frauen, Geschlecht und Vielfalt, spricht von einem «historischen Ereignis». Sie stamme aus einer Generation, wo es für trans Menschen keine Arbeitsmöglichkeiten gab und das Schicksal die Prostitution an der Strassenecke war.
Die Regierung begründete den Schritt mit der Vorgabe der Interamerikanischen Menschenrechtskommission, gemäss dieser die LGBTIQ-Bevölkerung gestärkt werden müsse. Alle Menschen seien frei und gleich geboren, heisst es in der Begründung.
Noch muss das Dekret die Zustimmung in den beiden Parlamentskammern finden. Vor allem im Unterhaus ist die Annahme nicht garantiert, da die Regierungskoalition dort nicht über eine absolute Mehrheit verfügt.
Transfeindliche Beleidigung in der U-Bahn – Helfer attackiert
Fortschrittliche Gesetze Argentiniens Gesetze in LGBTIQ-Fragen gelten als sehr fortschrittlich. Bereits 2010 beschloss das Parlament die Ehe für alle. Für trans Menschen ist seit 2012 die Änderung des Geschlechtseintrages ohne medizinische Untersuchungen möglich.
Diese Gesetzgebung wirkt sich auch auf die Sichtbarkeit aus: Seit Frühling 2020 führt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Argentiniens eine trans Frau als Moderatorin durch die Primetime-Nachrichtensendung Televisión Pública. Mit Mara Gomez spielt ausserdem seit Kurzem erstmals eine trans Frau in der argentinischen Profiliga (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Reisen
Meta soll queere Firma auf schwarze Liste gesetzt und blockiert haben
Alle Anzeigen des Unternehmens wurden entfernt
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Soziale Medien
Gesellschaft
International
People
Was machen eigentlich ... Kylie Minogue, Maren Kroymann und Bill Kaulitz?
Unsere People-News: Wen spielt Kylie Minogue in einer neuen Netflix-Serie? Und was hat Maren Kroymann AfD-Chefin Alice Weidel zu sagen?
Von Newsdesk Staff
Theater
TV
Unterhaltung
Award
Schwul
USA
Feuerwehrkapitänin erstochen – Polizei fahndet nach Ehefrau
Die 53-jährige hatte bereits ihren ersten Ehemann erstochen
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Polizei
International
Richtet Russland eine öffentliche LGBTIQ-Datenbank ein?
Darin sollen zukünftig alle Namen für jede*n einsehbar sein
Von Newsdesk Staff
News