Dortmunder Seniorenheim für gute Pflege für LGBTIQ ausgezeichnet
Das Lebensort Vielfalt®-Qualitätssiegel erhalten Alten- und Pflegeeinrichtungen, die die Voraussetzungen schaffen, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten zu integrieren
Am Mittwoch fand die erste Verleihung des Qualitätssiegels Lebensort Vielfalt in NRW an den WBZ Zehnthof der Städtischen Seniorenheime Dortmund statt: Damit wird gute Pflege für LGBTIQ-Personen ausgezeichnet.
Das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt wurde feierlich an das Wohn- und Begegnungszentrum Zehnthof der Städtischen Seniorenheime Dortmund vergeben. Die Siegelübergabe wurde mit einer Travestieshow und einer Lesung von Ralf König gefeiert.
Wir möchten unseren Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen
Anders als die Mehrheit der Pflegeheime, die zurzeit noch kaum oder gar nicht auf die schätzungsweise 1,8 Millionen LGBTIQ über 60 Jahre in Deutschland vorbereitet sind, hat das Wohn- und Begegnungszentrum Zehnthof die Initiative ergriffen, um auch diesen Menschen ein sicheres Zuhause und eine gute und teilhabeorientierte Pflege zu bieten.
Manuela Balkenohl, Heimleiterin des Wohn- und Begegnungszentrum Zehnthof, betont: «Wir möchten unseren Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema LGBTIQ bringt einen Entwicklungsschub in den Bereichen Haltung, Fachwissen, Zusammengehörigkeit und Selbstverwirklichung.»
https://mannschaft.com/2019/03/18/mal-wieder-verlieben-das-zdf-sucht-dich/
Das Lebensort Vielfalt® – Qualitätssiegel ist eine Auszeichnung, die Alten- und Pflegeeinrichtungen erhalten, die in struktureller, organisationspolitischer und personeller Hinsicht Voraussetzungen schaffen, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten zu integrieren.
Einrichtungen erhalten diese Auszeichnung, wenn sie sich nachweislich bemühen, die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ihrer Bewohner*innen als wesentlichen Aspekt ihrer Persönlichkeit zu berücksichtigen – in der Pflege wie im alltäglichen Leben der Einrichtung.
Auch heute noch sind queere Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identitäten einem hohen Risiko an Diskriminierungen ausgesetzt. Ältere LGBTIQ sind auf Grund der Erfahrungen von Kriminalisierung, Pathologisierung oder Diskriminierung eine besonders verwundbare Gruppe.
Ihre Liebe und ihre Kraft machten die EU ein bisschen besser
Im Rahmen der Förderphase des Qualitätssiegels durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend steht Pflegeeinrichtungen, die das Siegel erwerben möchten, ein kostenloses Beratungsangebot zur Verfügung. Auch die Zertifizierung ist kostenlos.
Die Berliner Schwulenberatung, die die Anfragen von stationären Einrichtungen aus ganz Deutschland prüft, hat auch Bewerbungen aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg auf dem Tisch. Ab Mitte/Ende des Jahres 2019 soll auch an ambulante Einrichtungen das Siegel verliehen werden.
Das könnte dich auch interessieren
Sport
Wegen Geschlechter-Tests: Turnier ohne Box-Olympiasiegerin Imane Khelif
Olympiasiegerin Imane Khelif startet nicht bei einem Box-Turnier in den Niederlanden. Die Organisator*innen bedauern dies und geben dem Weltverband die Schuld.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Berlin
Mobbingfall gegen schwulen Lehrer: Senatorin verteidigt sich
Ein schwuler Lehrer berichtet von Mobbing gegen ihn an seiner Schule. Die CDU-Bildungssenatorin weist Kritik im Umgang damit zurück und beklagt ein Dickicht an Zuständigkeiten.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Buch
Nobelpreis und Polizeischutz – 150 Jahre Thomas Mann
In seiner Heimat machte er sich viele Feinde, und zu seinem Lebensende kehrte Thomas Mann Deutschland lieber den Rücken. Zum runden Geburtstag des schwulen Schriftstellers aber wird sein Kampf für die Demokratie gross gewürdigt.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Kultur
Deutschland
Schwul
Community
Nina Queer: «Dragqueen zu sein klebt an mir wie Hundekot am Schuh»
Nina Queer ist vieles – Drag-Ikone, Filmemacherin, Bestseller-Autorin. Im Interview spricht sie über Eitelkeit in der Dragszene, schlechte Schauspieler*innen und ihre Horrorkomödie «Der Saft des Bösen»
Von Martin Busse
Drag
Film
Deutschland