«Allah liebt Vielfalt» – 1. Muslim Pride in London geplant

Die muslimischen Organisator*innen setzen ein Zeichen gegen Homophobie und Islamophobie.

(Bild: Twitter/Faizan Imaan)
(Bild: Twitter/Faizan Imaan)

«Imaan», Europas grösste muslimische LGBTIQ-Organisation, sammelt Spenden für die erste Muslim Pride. Dabei geht es um Homophobie in muslimisch geprägten Gesellschaften – aber auch um Islamophobie innerhalb der LGBTIQ-Community. Die Pride soll im nächsten Frühling in London stattfinden.

Wenn die muslimische LGBTIQ-Organisation «Imaan» an der Londoner Pride mitmarschiert, tragen manche Frauen in der Gruppe Hidschabs in den Farben des Regenbogens. So einem Outfit begegnet man nicht alle Tage.

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Kleines Budget Ein farbenfrohes Statement für Toleranz vermag nämlich so gar nicht ins Bild zu passen, das die meisten Europäer*innen vom Islam haben. Schliesslich steht Homosexualität heute noch in vielen muslimischen Staaten unter Strafe.

Imaan will nun mit einer eigenen Pride zeigen, dass es im Islam Vielfalt gibt und eine muslimische LGBTIQ-Community existiert. «Wir sind nicht einfach alle gleich, wir haben unterschiedliche Identitäten», sagt Mitorganisatorin Joy Muhammad gegenüber Radio 1 Newsbeat.

«Wir hatten eine Bi Pride, eine Black Pride und eine Trans Pride – und nun gibt es eine Muslim Pride. Ich denke, wir haben uns eine Party verdient», so Muhammad. Dieses Fest ist auch ein Geburtstagsgeschenk an sich selbst: Vor genau 20 Jahren wurde Imaan durch den schwulen Aktivisten Faisal Alam gegründet. Die Non-Profit-Organisation leistet mit einem sehr kleinen Budget Aufklärungsarbeit und unterstützt die muslimische LGBTIQ-Community.

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Kein Widerspruch Imaan sammelt zurzeit Spenden für die Muslim Pride, die im nächsten Frühling an ihrem Sitz in London stattfinden soll. Mit den 10’000 Pfund (ca. 11’200 Euro), die momentan per Crowdfunding gesammelt werden, will die Organisation auch Diskussionen und Reden finanzieren.

Selbst wenn es für LGBTIQ-Menschen in muslimischen Gesellschaften äusserst schwierig sei, sieht Joy Muhammad keinen Widerspruch in einer muslimischen Pride. Sie glaube nicht, dass man zwischen Religion und sexueller Identität entscheiden muss. «Wir glauben daran, dass Allah Vielfalt liebt», heisst es im Video zum Crowdfunding.

Diskriminierung innerhalb der Community Dass viele Muslim*innen dies leider nicht so sehen, erkennt man auch daran, dass die meisten bisherigen Spender*innen nichts mit dem Islam zu tun haben.

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Doch nicht nur die eigene religiöse Gemeinschaft, sondern auch LGBTIQ-Menschen seien zuweilen für Diskriminierung verantwortlich: Gemäss Muhammad erfahren viele Muslim*innen innerhalb der Community Islamophobie. So wird diese Pride denn gleich in zweierlei Hinsicht für Toleranz und Offenheit werben.

UDPATE: Am 29. Oktober war das Ziel erreicht: Binnen 42 Tagen wurden 10.563 Pfund gesammelt.

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