Zum 100. Geburtstag – British Airways feiert Diversity

Die britische Traditions-Airline gönnt sich zum Jubiläum eine hübsche Kampagne

Foto: YouTube/British Airways
Foto: YouTube/British Airways

British Airways feiert die Vielfalt, das Vereinigte Königreich und sich selbst. Doch die Airline steht wegen der Durchführung von Abschiebeflügen abgelehnter Asylbewerber in der Kritik.

Der Spot ist humorvoll und zeigt das Königreich in seiner ganzen Vielfalt, die erste Britin im Weltraum, Helen Sharman, ist ebenso darunter wie Anthony Joshua, der amtierende Weltmeister im Schwergewicht. Zu den Gästen des Jubiläumsflugs zählt auch ein schwules Paar, das Händchen haltend auf seinen Plätzen sitzt, und auch David Bowie hat einen kurzen Auftritt. Er ist gedacht als Liebesbrief an Grossbritannien.

So weit, so gut. British Airways ist auch seit vielen Jahren Sponsor der Brighton Pride. Doch im vergangen Jahr wurde die Airline von LGBTIQ-Organisationen heftig kritisiert, dass sie abgelehnte Asylbewerber, die wegen ihrer Sexualität verfolgt werden, in ihre Heimat fliegt. Virgin Atlantic hatte zuvor erklärt, dies nicht mehr zu tun – nun sollte auch British Airways diesem Schritt folgen.

«Abschiebungen sind unglaublich brutal», erklärte Sam Bjorn, Sprecher der Organisation LGSMigrants im vergangenen Jahr gegenüber Pink News.. «Menschen werden gegen ihren Willen aus Grossbritannien vertrieben und sehen sich oft Verfolgung und Armut ausgesetzt. Sie leben unter unsicheren und gefährlichen Bedingungen oder in Ländern, mit denen sie wenig oder gar nichts zu tun haben.»

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Ein Brief, der von LGBTIQ-Aktivisten, Künstlern wie dem Schauspieler Andrew Garfield, Firmen ebenso wie Abgeordneten des Parlaments unterschrieben wurde, forderte von British Airways, nicht mehr mit dem Innenministerium bei Abschiebeflügen zu kooperieren.

«Die Pride-Teilnahme von Unternehmen, die an Abschiebungen verdienen, ist ein Affront für die Vision, die die Pride verkörpert», hiess es in dem Brief. «Es ist ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht, dass viele LGBTIQ-Personen, die abgeschoben werden, hier mit uns auf der Parade demonstrieren sollten. Stattdessen werden sie brutal abgeführt und aus dem Land gebracht in ein Schicksal von Armut, Verfolgung und in einigen Fällen auch dem Tod.»

Tausende LGBTIQ-Asylbewerber abgelehnt  Eine Erhebung des britischen Innenministeriums vom November 2017 ergab, dass drei von vier Asylanträgen (74 %), die aufgrund der sexuellen Orientierung gestellt wurden, abgelehnt wurden. Vom Juli 2015 bis März 2017 seien insgesamt 3.535 Asylanträge in Grossbritannien gestellt wurden, in denen die sexuelle Orientierung als Verfolgungsgrund angegeben wurde.

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