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Winterthurer Stadtrat lässt erstmals Regenbogenflaggen wehen

Auslöser war ein offener Brief der Jungen Grünliberalen

Regenbogenfahne Stadtrat Winterthur
(Symbolbild: Unsplash/jasmin_sessler)

Im Pride-Monat 2021 werden in Winterthur erstmals an zahlreichen Gebäuden der Stadt Regenbogenfahnen zu sehen sein. Der Stadtrat reagiert damit auf einen offenen Brief der Jungen Grünliberalen.

In einem offenen Brief an den Stadtrat forderten die Jungen Grünliberalen Winterthur eine umfangreiche Regenbogenbeflaggung ihrer Stadt. «Dadurch kann die Stadt auf das Vorhandensein unterschiedlicher sexueller Orientierungen und Identitäten aufmerksam machen, ihre Unterstützung gegenüber diesen Minderheiten kundtun und unser aller Alltag ein bisschen bunter gestalten», hiess es im Schreiben vom vergangenen Februar.

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«Förderung der Toleranz»
Die Exekutive der sechstgrössten Stadt der Schweiz hat nun auf den Brief reagiert – und den Wunsch der Jungpolitiker*innen erfüllt! Der Winterthurer Stadtrat wird städtische Gebäude im Bereich Untertor, Marktgasse und Obertor sowie das Semper-Stadthaus und den Superblock mit Regenbogenfahnen schmücken.

Die bunte Aktion soll im Pride Month vom 11. bis zum 20. Juni stattfinden, schreibt das Gremium in einer Mitteilung. Für diesen Zeitraum werde die Stadt auch Gesuche für die Beflaggung privater Gebäude auf dem Gebiet gutheissen.


«Der Förderung von Toleranz und Akzeptanz in einer vielfältigen Gesellschaft misst auch der Winterthurer Stadtrat eine grosse Bedeutung zu», steht in der Mitteilung weiter.

Freude bei Jungpartei
Die Freude bei den Jungen Grünliberalen Winterthur ist entsprechend gross. «So wird Sichtbarkeit für einen Teil unserer Bevölkerung geschaffen, der noch immer für Toleranz, Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung kämpft», heisst es in der Mitteilung der Jungpartei.

Wie bei vielen grossen Städten der Schweiz gibt es auch im Winterthurer Stadtrat keine bürgerliche Mehrheit. Stärkste Partei ist die SP mit drei der sieben Sitze, Stadtpräsident ist der einzige CVP-Vertreter Michael Künzle. Je ein Sitz haben ausserdem die Grünen, die Grünliberalen und die FDP.


Das rund 20 Kilometer entfernte Zürich ging mit gutem Beispiel voran: Die Limmatstadt lässt seit längerem für die Pride die Regenbogen flattern. 2019 beschloss man im Gemeinderat sogar die Vollbeflaggung (MANNSCHAFT berichtete).

USA: Flaggenverbot aufgehoben
Wie Deutschlandfunk berichtet, dürfen nun auch die US-Botschaften in Zukunft Farbe bekennen. Aussenminister Antony Blinken teilte mit, dass man vor den Auslandvertretungen die Regenbogenfahne weltweit, abhängig von den «lokalen Bedingungen», hissen darf.

Präsident Joe Biden streicht damit ein Verbot aus der Regierungszeit Donald Trumps. Dieser hatte damals entsprechende Anfragen – auch aus der Botschaft in Deutschland – abgelehnt. Seine Begründung: Nur die offizielle US-Flagge dürfe vor offiziellen US-Adressen wehen. Wie du hier nachlesen kannst, konnte jedoch die amerikanische Botschaft in Bern dieses Verbot mit einem Trick umgehen…


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