US-Senat erklärt Club «Pulse» einstimmig zum nationalen Denkmal

Das Massaker jährt sich am Samstag zum 5. Mal

Foto: Facebook/Pulse Orlando
Foto: Facebook/Pulse Orlando

Rechtzeitig zum 5. Jahrestag des Attentats auf den Nachtclub «Pulse» in Orlando verabschiedete der US-Senat einstimmig ein Gesetz, das den Standort des queeren Clubs zu einem nationalen Denkmal erklärt.

Der Senat verabschiedete den Gesetzentwurfs Mitte der Woche, berichtet NBC. Nun muss US-Präsident Joe Biden das Gesetz noch unterzeichnen.

Der republikanische Senator aus Florida, Rick Scott, stellte den Gesetzesentwurf im Senat vor. Scott war zum Zeitpunkt des Massakers Gouverneur, bei dem 49 Clubbesucher*innen getötet und Dutzende weitere verletzt wurden, bevor der Schütze Omar Mateen nach einer dreistündigen Belagerung von der Polizei getötet wurde (MANNSCHAFT berichtete).

Zu den Opfern gehörte DeeDee. Sie war erst vier Jahre zuvor nach Orlando gezogen.

Scott erklärte im Senat, er habe mit Eltern gesprochen, die Kinder verloren haben, Beerdigungen und Totenwachen für die jungen Opfer nach dem Angriff vom 12. Juni besucht. «Es war ein böser Terrorakt, der uns als Nation spalten und in unseren Herzen und Köpfen Angst machen sollte», sagte Scott später in einer Erklärung. «Aber stattdessen kamen wir zusammen und unterstützten uns gegenseitig durch Herzschmerz und Dunkelheit, um zu bewahren und wieder aufzubauen.»

Auch Cory starb bei dem Attentat: Er studierte am Valencia Community College.

Während ein ähnliches Gesetz im Jahr 2020 im Repräsentantenhaus verabschiedet wurde, kam es im Senat nicht voran. Nun wurde es einstimmig verabschiedet und geniesst parteiübergreifende Unterstützung, auch von seinem Parteifreund Marco Rubio und dem kalifornischen Senator Alex Padilla, einem Demokraten.

In einer Erklärung sagte Rubio, er sei «inspiriert durch Orlandos anhaltende Belastbarkeit, Stolz und Stärke».

Auf Twitter dankte Brandon Wolf, ein Überlebender des Angriffs und mittlerweile Media Relations Manager von Equality Florida, dankte der Delegation aus Florida, «dass sie unseren heiligen Boden erkannt hat».

Via Facebook drückte auch das Team des Nachtclubs seine Dankbarkeit für die Verabschiedung des Gesetzes aus. Der Beschluss im Senat bedeute der LGBTIQ Community «sehr viel».

Die Abstimmung im Senat erfolgte nur eine Woche, nachdem der republikanische Gouverneur Ron DeSantis einen neuen Staatshaushalt unterzeichnet hatte, der die Mittel kürzt für Orlandos LGBTIQ Community Center und eine Organisation, die obdachlose queere Jugendliche beherbergt.

Brandon Wolf sagte daraufhin, die Kürzungen hätten bedeutet, dass DeSantis der LGBTIQ in Florida «den Krieg erklärt» habe.

Anfang des Jahres hatte sich Ricky Martin mit der onePulse-Foundation zusammengetan, um Spenden für ein Mahnmal und Museum zu sammeln (MANNSCHAFT berichtete).

Bei dem Massaker von 2016 handelte es sich um eines der schlimmsten und folgenreichsten Massaker eines bewaffneten Einzeltäters, das in den USA je begangen wurde. In einer Welle von Anteilnahme und Solidarität wurden in den Tagen danach 29.5 Millionen Dollar für die Opfer und ihre Hinterbliebenen gesammelt (MANNSCHAFT berichtete). 

Auch Luis war 2016 unter den Opfern. Der Student arbeitete im «Universal Resort’s Wizarding World of Harry Potter».

 

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