Trump-Regierung streicht Schutz von trans Personen
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sprach von einem «gefährlichen Angriff auf unsere Grundwerte Gleichheit und Gerechtigkeit»
Die US-Regierung hat eine von Präsident Donald Trumps Vorgänger Obama geschaffene Regelung zum Schutz von trans Personen vor Diskriminierung im Gesundheitswesen zurückgenommen. Es hagelt Kritik.
Die Obama-Regierung hatte die Definition von Geschlecht in einem Gesetz zum Schutz der Bürgerrechte im Gesundheitswesen 2016 über das biologische Geschlecht hinaus ausgeweitet, um alle Geschlechtsidentitäten zu erfassen. Das Gesundheitsministerium verkündete nun, die Regierung werde zur Interpretation des Wortes «Geschlecht» als «männlich oder weiblich und wie von der Biologie bestimmt» zurückkehren.
Cybersex, Cuba & Corona – das bringt die 100. MANNSCHAFT-Ausgabe
Etliche der unter Präsident Barack Obama erzielten Fortschritte für trans Rechte wie der Zugang zum Militärdienst wurden unter Trump bereits kassiert. Trans Menschen in der Armee würden zu hohe Kosten und «Störungen» zur Folge haben, hatte Trump behauptet – eine Lüge. Während sich der amtierende Präsident rühmt, viel für die Rechte von LGBTIQ zu tun, beschneidet er stattdessen ihre Bürgerrechte.
Das Nationale Zentrum für die Gleichstellung von trans Menschen bezeichnete die neue Entscheidung der US-Regierung als «grausam» und «verachtenswert». Ärzt*innen und Versicherer könnten trans Menschen nun die Versorgung verweigern, hiess es in einer Mitteilung.
Kritik kam auch von den Demokraten. Der designierte Präsidentschaftskandidat und Vize unter Obama Joe Biden erklärte auf Twitter: «Donald Trumps Grausamkeit kennt wirklich keine Grenzen.» Er wies darauf hin, dass die Ankündigung der Regierung nicht nur mitten in der Corona-Pandemie kam, sondern auch am Jahrestag des Attentats von Orlando 2016 (MANNSCHAFT berichtete) und mitten im Pride-Monat, den die USA jedes Jahr im Juni begehen und damit an die Stonewall Riots im Juni 1969 in New York erinnern.
Deutschland soll Ungarns Botschafter einbestellen
In einer ersten Reaktion verurteilte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, den «gefährlichen Angriff auf unsere Grundwerte Gleichheit und Gerechtigkeit» und kritisierte, dass die Trump-Administration Diskriminierung in wesentlichen Bundesrichtlinien verankere.
Nicht nur in den USA werden trans Rechte beschnitten. Erst im Mai hatte das Parlament in Ungarn das Sammelgesetz verabschiedet, das unter anderem legale Geschlechtsanpassungen verbietet (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
CSD in Grevesmühlen feiert Premiere – Rechte halten dagegen
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
USA
Fall Charlie Kirk: Mutmasslicher Attentäter war mit trans Frau zusammen
Die Behörden rätseln weiterhin über das Motiv von Tyler Robinson. Laut US-Medien lebte der 22-Jährige mit einer trans Frau zusammen, die dem FBI nun als Zeugin zur Seite steht.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
USA
Nach Attentat auf Charlie Kirk: Tatverdächtiger festgenommen
Ein Student stellt Charlie Kirk eine Frage zu Schusswaffengewalt und trans Menschen, kurz darauf fiel der tödliche Schuss. Nach einem Tipp wurde nun ein Tatverdächtiger festgenommen.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Brasilien
Homofeindlicher Ex-Präsident: 27 Jahre Haft für Jair Bolsonaro
Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro wird für schuldig erklärt – und muss Jahrzehnte hinter Gitter. Damit ist er der erste Ex-Präsident des Landes, der wegen eines Umsturzversuches verurteilt wurde.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
HIV, Aids & STI
International