Ungarns Aussenminister Szijjarto nennt UEFA-Strafe: «Spitzelei»
Anlass waren u.a. homophobe Sprechchöre
Der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto hat die Europäische Fussball-Union nach der Strafe für das Nationalteam des Landes scharf angegriffen.
Die UEFA hatte die ungarische Mannschaft wegen diskriminierenden Verhaltens wie homophober Sprechchöre seiner Fans bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland unter anderem mit zwei Heimspielen ohne Fans bestraft. «Wie es scheint, beschäftigt die UEFA wohlbekannte Zuseher-Spitzel nach Vorbild der (kommunistischen) Betriebskampfgruppen», schrieb Szijjarto am Samstag auf seiner Facebook-Seite.
Wie im Kommunismus sind «keine Beweise, sondern nur ein Spitzelbericht» nötig.
«Sie haben nichts anderes zu tun, als Berichte darüber zu schreiben, wer was im Publikum gesagt oder nicht gesagt hat.» So wie im Kommunismus seien «keine Beweise, sondern nur ein Spitzelbericht» nötig, fügte er hinzu.
Die Disziplinarkammer des Kontinentalverbands hatte am Freitag entschieden, dass Ungarns Fussball-Nationalteam seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer austragen muss (MANNSCHAFT berichtete). Für eine dritte Partie gilt eine Bewährung von zwei Jahren. Dazu muss der ungarische Verband eine Geldstrafe von 100 000 Euro zahlen.
Die Disziplinarkammer begründete die Entscheidung unter anderem damit, dass ungarische Fans vor Spielbeginn in München nach Angaben der Polizei homophobe Sprechchöre skandiert hätten. Bei den Spielen in der Budapester Puskas-Arena hätten Fans mehrere französische Spieler rassistisch beschimpft und den portugiesischen Star Cristiano Ronaldo schwulenfeindlich angefeindet.
Immer noch hält sich das Wort «Schwuchtel» hartnäckig als beliebte Beschimpfung bei Fussball-Fans. Das zeigte sich vor zwei Jahren auch im Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke (MANNSCHAFT berichtete).
Ebenfalls 2019 Und hatte der langjährige französische Nationalspieler Patrice Evra die Spieler von Paris St. Germain (PSG) in einem Video homophob beschimpft und wurde dafür scharf kritisiert. Später sprach er von einem «Missverständnis». (MANNSCHAFT berichtete)
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