Twenty4Tim: Meine Mutter wird wegen des «Schwu***elsohns» beleidigt
Geständnisse im Dschungelcamp
Das RTL-Dschungelcamp ist in seine Jubiläumsstaffel gestartet. Nach 20 Jahren «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» wissen die Teilnehmer*innen, was von ihnen erwartet wird.
Von Britta Schultejans, dpa
Internetbekanntheiten, Promis und die, die mal welche waren, verraten Intimes und essen Ekliges. Es ist wieder Dschungelcamp-Zeit bei RTL (MANNSCHAFT berichtete). Nach 20 Jahren wissen die Teilnehmer*innen, was von ihnen erwartet wird – zumindest die allermeisten. Und so startet die Jubiläumsstaffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» nicht nur mit Ziegenhoden, Schweinenasen und Fischaugen, sondern auch direkt mit tränengetränkten, intimen Geschichten und ein wenig Stress am Lagerfeuer.
Der offen schwule Dschungelcamper Twenty4Tim beispielsweise geht nach eigenen Angaben «fast immer mit Security aus dem Haus». Das begründet der Influencer in der am Samstagabend ausgestrahlten Folge damit, dass «der Hass nicht nur online bleibt bei mir, sondern er auch in die Realität umgeswitcht wird». Auch seine Mutter werde auf der Strasse beleidigt – wegen ihres «Schwuchtelsohns».
«Ich bin ja schon nicht sehr maskulin», sagt der 23-Jährige – und als androgyner Mann ziehe er Hass auf sich. Am schlimmsten sei es gewesen, als er während der tödlichen Flut im Ahrtal vor zwei Jahren verschiedene Instagram-Storys aus dem vollgelaufenen Keller seiner Mutter postete.
«Ich wusste nicht, dass die Flut ein Riesenproblem in Deutschland ist und Menschen sterben. Ich hatte an dem Tag eine bezahlte Kooperation, die stattfinden musste. Ich kann mir seitdem anhören, dass ich das Leid der Menschen ausgenutzt habe. Aber so war es nicht gemeint. Das hängt mir bis heute nach», sagt er. «Ich kann mich zehnmal dafür entschuldigen, aber da wird das Ausmass noch schlimmer. Das macht mich traurig.» Hass belaste ihn. Er habe Angst davor, was als Nächstes komme.
Für meine Art werde ich seit meiner Kindheit beleidigt und bedroht. Weil ich nicht maskulin bin, macht das die Leute aggressiv.
Nachdem er am Samstagabend gemeinsam mit Kim zur Prüfung antreten musste, ist in der für die Sonntagsfolge geplanten Prüfung Kandidatin Leyla an seiner Seite.
Im Dschungeltelefon erklärte Tim später: «Wenn man in der Öffentlichkeit steht, gibt es immer Menschen, die einen suspekt und ekelig finden. Für meine Art und für mein Dasein werde ich seit meiner Kindheit beleidigt und bedroht. Weil ich nicht maskulin bin, macht das die Leute aggressiv. Ich will nicht, dass meine Mama sich Sorgen macht. Ich mache, was ich will.»
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