Update: Türkischer LGBTI-Aktivist in Ankara freigelassen
Update: Der LGBTI-Aktivist Ali Erol ist am Dienstag nach vier Tagen wieder aus türkischer Haft entlassen worden. Das teilte Kaos GL via Twitter mit.
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Ali Erol gründete den Kaos GL, die erste registrierte LGBT-Organisation der Türkei. Gemäss Medienberichten wurde Erol nun in seinem Haus verhaftet.
Die Behörden haben bisher nicht mitgeilt, warum Erol verhaftet wurde. Gemäss seinen Kollegen vom Kaos GL, gründe der Haftbefehl auf seine Social-Media-Berichte.
«Das wir so wenig Informationen über die Inhaftierung einer prominenten Persönlichkeit der LGBTI-Bewegung und Gründer von Kaos GL haben, ist illegal und beunruhigend», sagte Yildiz Tar, der Medien- und Kommunikationskoordinator von Kaos GL. Diese Inhaftierung sei ein Eingriff in die Meinungsfreiheit und in die Rechte von LGBTI.
Homosexualität ist in der Türkei nicht illegal, aber die Anti-LGBTI-Aktionen der Behörden nehmen zu. Im November 2017 verbot Ankara alle zukünftigen LGBTI-Veranstaltungen mit dem Gouverneur Mehmet Kılıçlar und sagte, dass sie öffentliche Feindseligkeiten von anderen Gruppen von Menschen erzeugen könnten. Kılıçlar sagte, dass es notwendig sei, die öffentliche Sicherheit zu schützen.
In der Stadt Istanbul wurden die Pride-Veranstaltungen in den letzten drei Jahren abgesagt. Die Demonstranten, die sich im vergangenen Jahr dem Verbot widersetzten, wurden mit Gummigeschossen beschossen und mit Massenverhaftungen konfrontiert.
Internationale Menschenrechtsgruppen verurteilten die Verhaftung von Erol. OutRight Action International sagte, dass die autoritäre Herrschaft von Präsident Recep Tayyip Erdogan auf Andersdenkende, Oppositionsführer, Menschenrechtsaktivisten und Journalisten abzielte. Jessica Stern, OutRight Action International Executive Director, kommentierte die Verhaftung mit den Worten, dass «OutRight die sofortige und bedingungslose Freilassung des türkischen LGBTIQ-Menschenrechtsaktivisten Ali Erol fordere», so Stern.
Er sei ein Opfer einer zunehmend autoritären Regierung, die die Demokratie angreift und die Rechte der türkischen Bürger beschneidet, die ihr Recht auf Meinungsäusserung und Versammlungsfreiheit ausüben, so Stern. «Die Verfolgung von LGBTIQ und allen türkischen Menschenrechtsverteidigern muss jetzt ein Ende haben.»
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