Tinder warnt Reisende in homophoben Ländern

Nutzer*innen sollen sich nicht unwissentlich in Gefahr bringen, erklärte das Unternehmen

Bild: iStockphoto
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Die Dating-App Tinder will LGBTIQ-Reisende mit einer neuen Funktion besser schützen. In Ländern, wo Homosexualität gesetzlich verfolgt wird, bekommen Nutzer*innen einen Sicherheitshinweis angezeigt, der sie auf die möglichen Gefahren beim Kennenlernen anderer Menschen hinweist.

Wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, Texas, jetzt in seinem Blog mitteilte, soll die Reisewarnung so funktionieren: Wenn Nutzer*innen die App in einem der betroffenen Länder öffnet, kann er auswählen, ob er auf Tinder angezeigt werden soll oder nicht. Entscheidet er sich dafür, sein Profil für andere sichtbar zu machen, wird seine sexuelle oder geschlechtliche Identität auch dann nicht angezeigt, wenn sie eigentlich im Profil hinterlegt ist.

Foto: Tinder
Foto: Tinder

In Dutzenden Ländern der Welt ist Homosexualität strafbar. In einigen Staaten drohen Gefängnis oder in manchen sogar die Todesstrafe. Brunei führte im Frühjahr die Todesstrafe für Homosexuelle ein. Nach internationaler Kritik ruderte der Kleinstaat aber wieder etwas zurück. Das Gesetz bleibe in Kraft, solle aber nicht angewendet werden.

Zusammen mit der „International Lesbian, Gay, Bisexuel, Trans and Intersex Association“ (ILGA) haben die Tinder-Macher rund 70 Länder identifiziert, in denen gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Strafe stehen – dort wird künftig in der App die Reisewarnung erscheinen.

Man wolle sicherstellen, dass Nutzer sich dort der möglichen Gefahren für die LGBTIQ-Community bewusst sind, erklären die Entwickler. «Damit sie besonders vorsichtig sein können und sich nicht unwissentlich in Gefahr bringen, nur weil sie sie selbst sind.»

Update gegen Datenleaks Vor einem Jahr begannen die Betreiber der Dating-App Scruff, sich mit einem neuen Update gegen Datenleaks und rassistisches App-Verhalten abzusichern. Mit über 12 Millionen Usern in 180 Ländern gehört Scruff nach Grindr zu den meistverwendeten Dating-Apps für schwule und bisexuelle Männer. Das neue Update soll die Sicherheit der Nutzer erhöhen.

Übrigens: Keine App macht User unzufriedener als die Datingplattform Grindr. In Zusammenarbeit mit den Machern der App «Moment» hat die Organisation «Time Well Spent» die Daten von 200’000 iPhone-Nutzer_innen ausgewertet und ein Ranking der glücklich und unglücklich machenden Apps zusammengestellt. Grindr schneidet gar nicht gut ab – die Dating-App für schwule Männer landet auf dem ersten Platz der Unglücklichmacher. Auf Platz 3 liegt Facebook, gefolgt von Tinder auf Platz 9 und Instagram auf Platz 12.

Überhaupt verbringen wir viel zu viel Zeit mit unserem Smartphone. Man verwickelt sich in verschiedene Gespräche, tauscht Fotos aus und ignoriert den lästigen Chatpartner, während man beim interessanteren vergeblich auf eine Antwort wartet. In der Folge wird nicht selten das Privatleben in Mitleidenschaft gezogen. 

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