Thomas Hitzlsperger wird beim VfB Vorstands-Vorsitzender
Der offen schwule Ex-Kicker steigt beim Stuttgarter Fussball-Klub auf
Er sei «sehr sehr glücklich, aber auch ein bisschen stolz», erklärte der ehemalige Nationalspieler am Dienstag. Das Coming-out von Thomas Hitzlsperger ist bald sechs Jahre her.
Der bisherige Sport-Vorstand Thomas Hitzlsperger steigt zum Vorstands-Vorsitzenden auf: Diese Position wird in Stuttgart neu geschaffen. Der Verein, der aktuell in der 2. Liga spielt, hat die Personalie am Dienstag offiziell verkündet. Der offen schwule Ex-Kicker soll weiter als Sport-Vorstand fungieren und beide Ämter in Personalunion ausführen. Künftig verantwortet er innerhalb des dreiköpfigen Vorstandes dann die Ressorts Sport, Unternehmensstrategie und Kommunikation.
Es ist eine steile Karriere für den 37-Jährigen, der seit zwei Jahren DFB-Botschafter für Vielfalt ist (MANNSCHAFT berichtete) und das neue Amt am 15. Oktober offiziell übernimmt. Für VfB-Ehrenpräsident Erwin Staudt «eine völlig richtige Entscheidung». Beim Pressetermin am Dienstag, der gut 45 Minuten dauerte, war die Homosexualität des Aufsteigers kein Thema.
Thomas Hitzlsperger ist bei Fans, Vereinsmitgliedern aber auch innerhalb der Geschäftsstelle sehr beliebt und erlebt nun also die nächste Beförderung. Seit seiner Rückkehr zum VfB war er schon Mitglied des Präsidiums und Leiter der Nachwuchsabteilung; seit Februar ist er Sportvorstand des Bundesliga-Absteigers. Als aktiver Spieler holte er in der Saison 2006/07 mit dem VfB die Meisterschale.
«Man kann problemlos schwul sein und Eishockey spielen»
Thomas Hitzlsperger muss einiges lernen Im Gegensatz zu Oliver Kahn, der von Januar an beim FC Bayern München ein Jahr lang eingearbeitet werden und dann Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandschef ablösen soll, sind von Hitzlsperger keine Erfahrungen in der Wirtschaft oder ein entsprechendes Studium bekannt. Er räumte all das beim Pressetermin in Stuttgart ein und erklärte, er wolle all das lernen. Im Umgang mit Medien ist der ehemalige TV-Experte der ARD ja bereits geübt.
Bald ist sein Coming-out sechs Jahre her: Der 8. Januar 2014 war ein besonderes Datum – für den deutschen Fussball im allgemeinen und für Thomas Hitzlsperger im besonderen. Damals vor fünf Jahren gab er der Wochenzeitung Die Zeit ein historisches Interview, auch ein eigens aufgenommenen Video gab es dazu. «Ich äussere mich zu meiner Homosexualität», lautete damals sein erster Satz in der Zeitung (MANNSCHAFT berichtete).
Zum 5-jährigen Jubiläum dankte der Ex-Nationalspieler seinen Fans. «Fünf Jahre sind vergangen und ich könnte nicht glücklicher sein. Danke für all Eure Unterstützung! #ComingOut», schrieb Hitzlsperger auf Twitter (MANNSCHAFT berichtete).
Erster aktiver Fussballprofi feiert sein Coming-out
Vor Hitzlsperger gab es schon mal einen offen schwulen Vereinspräsidenten, und zwar beim FC St. Pauli: Corny Littmann. Als der sein Amt antrat, spielte der Hamburger Klub in der zweiten Liga und war so gut wie insolvent. Sieben Jahre danach war St. Pauli in der ersten Liga und wirtschaftlich erfolgreich. 2010 trat Littmann ab.
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating
Sport
DFB nennt Hazel Brugger «ein Vorbild für viele andere Frauen»
it einer Prise Humor geht es für die deutschen Fussballerinnen in das entscheidende EM-Spiel um den Gruppensieg gegen Schweden.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Schweiz
Sport
Caster Semenya kriegt vor Gericht teilweise recht
Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweiz teilweise gewonnen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Schweiz
International