Die besten CSD-Bilder aus Bremen, Jena, Magde­burg und Plauen

Es kam zu Beleidigungen und Bedrohungen

24.08.2024, Plauen: Teilnehmer*innen des CSD gehen eine Strasse entlang. (Bild: Sebastian Willnow/dpa)
24.08.2024, Plauen: Teilnehmer*innen des CSD gehen eine Strasse entlang. (Bild: Sebastian Willnow/dpa)

Tausende Menschen sind bei in mehreren deutschen Städten durch die Strassen gezogen. Mit lauten CSD-Demos forderten sie mehr Toleranz und Vielfalt.

Laut war es und vor allem bunt: In mehreren deutschen Städten sind Tausende für die Rechte von lesbischen, schwulen und queeren Menschen auf die Strasse gegangen. Allein in Bremen demonstrierten beim Christopher Street Day (CSD) rund 23.000 Menschen, wie die Polizei mitteilte. Auch beim CSD in Magdeburg (2.600), Plauen (430 laut Polizei) und im thüringischen Jena (1.700 laut Polizei) schlossen sich viele Menschen dem Protestzug für Toleranz und Vielfalt an.

In Bremen waren auch zahlreiche Politiker*innen unter den Teilnehmern des Zuges durch die Innenstadt. Die Polizei registrierte zwei Fälle von Beleidigungen und eine Bedrohung gegenüber CSD-Teilnehmenden aus queerfeindlichen Gründen. Ebenso seien Einsatzkräfte beleidigt worden.

In Jena sprachen die Veranstalter von etwa 3.000 Teilnehmer*innen. Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht. Auch in Plauen sei die Veranstaltung am Samstag völlig störungsfrei verlaufen, teilte ein Polizeisprecher mit.

24.08.2024, Bremen: «CSD statt AFD» steht auf einem Plakat beim Christopher Street Day (Bild: Carmen Jaspersen/dpa)
24.08.2024, Bremen: «CSD statt AFD» steht auf einem Plakat beim Christopher Street Day (Bild: Carmen Jaspersen/dpa)

Nur im Nachgang habe es kleinere Vorfälle gegeben. So sei eine Teilnehmerin beleidigt worden, ein anderer habe sich bedroht gefühlt. 18 Personen eines Gegenprotestes seien wegen Volksverhetzung angezeigt worden.

Plauen: Die Polizei begleitet den Umzug zum CSD (Bild: Sebastian Willnow/dpa)
Plauen: Die Polizei begleitet den Umzug zum CSD (Bild: Sebastian Willnow/dpa)
CSD in Plauen vor dem Alten Rathaus (Foto: Sebastian Willnow/dpa)
CSD in Plauen vor dem Alten Rathaus (Foto: Sebastian Willnow/dpa)
Plauen: Kay Burmeister (l), Kreis-Chef der SPD im Vogtland, und Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär am CSD. (Bild: Sebastian Willnow/dpa)
Plauen: Kay Burmeister (l), Kreis-Chef der SPD im Vogtland, und Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär am CSD. (Bild: Sebastian Willnow/dpa)

In Plauen hatten sich laut Polizei 75 Menschen zu einem Protest gegen den CSD versammelt. «Da weder der Versammlungsleiter noch sein Stellvertreter als zuverlässig eingestuft wurden, konnte die Versammlung nicht wie angemeldet durchgeführt werden», hiess es im Polizeibericht. Der bis dahin gültige Versammlungsbescheid sei widerrufen und ein Aufzug nicht genehmigt worden. Vielmehr habe man nur eine stationäre Versammlung erlaubt und diese zeitlich begrenzt.

In Jena hatten die CSD-Veranstalter*innen im Vorfeld auf über 5.000 Menschen gehofft. Die Hitze habe offenbar dafür gesorgt, dass Menschen zu Hause geblieben seien, sagte eine Sprecherin. «Ausserdem wissen wir, dass viele Menschen nach Magdeburg oder Plauen gefahren sind, um dort die CSDs zu unterstützen.» In beiden Städten hatte sich rechter Gegenprotest angekündigt.

24.08.2024, Jena: Ricarda Lang,(M), Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen läuft beim Christopher Street Day durch die Innenstadt (Bild: Bodo Schackow/dpa)
24.08.2024, Jena: Ricarda Lang,(M), Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen läuft beim Christopher Street Day durch die Innenstadt (Bild: Bodo Schackow/dpa)
24.08.2024, Jena: Teilnehmer*innen des CSD stehen auf dem Eichplatz, (Bild: Bodo Schackow/dpa)
24.08.2024, Jena: Teilnehmer*innen des CSD stehen auf dem Eichplatz, (Bild: Bodo Schackow/dpa)

In Magdeburg schützten sich viele Teilnehmer*innen bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius mit bunten Schirmen oder banden sich eine Regenbogenfahne um. Aus Lautsprechern auf mehreren Fahrzeugen dröhnte laute Musik, es gab Seifenblasen, Gesang und teils aufwendige Verkleidungen, etwa grosse Engelsflügel.

An einer angemeldeten Gegendemonstration hätten sich etwa 250 Menschen beteiligt, hiess es. Zuletzt hatte es im ostsächsischen Bautzen und in Leipzig rechtsextreme Proteste anlässlich des Christopher Street Days gegeben (MANNSCHAFT berichtete). Diese waren von Aggressionen und Gewalt gegen die CSD-Teilnehmer geprägt gewesen.

24.08.2024, Magdeburg: Anhänger*innen der Initiative «Omas gegen rechts» gehen beim CSD durch die Innenstadt (Bild: Heiko Rebsch/dpa)
24.08.2024, Magdeburg: Anhänger*innen der Initiative «Omas gegen rechts» gehen beim CSD durch die Innenstadt (Bild: Heiko Rebsch/dpa)
24.08.2024, Magdeburg: Ein*e Teilnehmer*in geht mit Flügeln in Regenbogenfarben beim CSD durch die Innenstadt. (Bild: Heiko Rebsch/dpa)
24.08.2024, Magdeburg: Ein*e Teilnehmer*in geht mit Flügeln in Regenbogenfarben beim CSD durch die Innenstadt. (Bild: Heiko Rebsch/dpa)

Der CSD erinnert an die Aufstände der queeren Community in der Christoper Street in New York City (USA) von 1969 und steht für die Sichtbarmachung und Gleichstellung queerer Menschen.

Am kommenden Wochenende findet die Pride in Luzern statt.

Die Autorin Nadia Brönimann ist wohl die bekannteste trans Frau der Schweiz. Nun spielt sie mit dem Gedanken an eine Detransition. (MANNSCHAFT+).

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