Statt Saudi-Arabien: Ronaldo könnte bald bei Newcastle spielen

Der Weltfussballer provoziert mit seinem Verhalten immer wieder homophobe Fans

Cristiano Ronaldo mit dem  Ballon d’Or (Foto: Anish Morarji / CC BY 2.0)
Cristiano Ronaldo mit dem Ballon d’Or (Foto: Anish Morarji / CC BY 2.0)

Der Wechsel von Cristiano Ronaldo zum saudischen Verein Al-Nassr könnte von kurzer Dauer sein, schreibt die spanische Sportzeitung Marca.

Sein 200 Millionen Euro schwerer Vertrag enthalte eine Klausel, die eine Ausleihe des portugiesischen Superstars an Newcastle United aus der Premier League erlaube, der ebenso wie Al-Nassr mehrheitlich dem saudischen Staatsfonds gehört, berichtete die Zeitung.

Bedingung sei, dass Newcastle auf einem der vier vorderen Plätze der Premier League lande und damit an der Champions League teilnehme. Das könnte klappen: Newcastle belegt derzeit Platz drei. Dann könnte der fünfmalige Champions-League-Sieger doch nochmal in der Königsklasse antreten.

Eine offizielle Bestätigung gab es bis Dienstag für die Darstellung der Zeitung nicht. Marca nannte auch keine Quelle und liess lediglich durchblicken, sie habe das «in Erfahrung bringen können». Es gab im Internet auch Stimmen, einer solchen Klausel bedürfe es gar nicht, da beide Clubs denselben Eigentümer hätten.

«Willkommenszeremonie für den weltbesten Spieler» Die «Willkommenszeremonie für den weltbesten Spieler» steigt am Dienstag im Mrsool Park, wie Al-Nassr am Montag auf Twitter mitteilte. Medien zufolge werden Zehntausende Fans erwartet.

Nach dem unrühmlichen Abgang bei Manchester United und der Reservistenrolle für Portugal bei der WM in Katar wechselte der zuletzt vereinslose fünfmalige Weltfussballer in die sportlich höchstens zweitklassige Liga in Saudi-Arabien.

Er spielt damit künftig in einem Land, das wegen Menschenrechtsverletzungen international immer wieder in der Kritik steht.

Medienberichten zufolge soll Ronaldo inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. Für zweieinhalb Jahre hat er unterschrieben.

Popkultur-Phänomen Über Ronaldos Sexualität ist immer wieder öffentlich spekuliert worden. Caspar Schmidt sprach bewundernd von «Queeriano Ronaldo» und zelebrierte den Fussballer, «der die homophoben Massen provoziert und sich erlaubt, einen Restbestand an Individualismus zu leben».

Carloto Cotta als Cruz (l.) in «Élite» mit seinem Serien-Sohn Ivan (André Lamoglia) (Foto: Netflix)
Carloto Cotta als Cruz (l.) in «Élite» mit seinem Serien-Sohn Ivan (André Lamoglia) (Foto: Netflix)

In der Netflix-Serie «Élite» ist in den letzten beiden Staffeln ein Portugiesisch sprechender Weltfussballer namens Cruz zu sehen, der äusserlich deutlich an Ronaldo erinnert, heimlich homosexuell ist und einen Sohn hat, der ihn schliesslich dazu bewegt, sich zu outen. Mit fatalen Reaktionen von homophoben spanischen Fussballfans (MANNSCHAFT berichtete). Was nur zeigt, wie weit das Phänomen Ronaldo in die Popkultur eingedrungen ist, egal was seine sexuelle Orientierung ist – oder nicht ist.

Der Profi-Kicker Jake Daniels ist der einzige professionelle männliche Fussballer in Grossbritannien, der offen schwul ist; in der Doku «Out and Proud in Football» erzählt er seine Geschichte (MANNSCHAFT berichtete).

Das könnte dich auch interessieren