Sechs Einrichtungen der Altenpflege öffnen sich für LGBTIQ
Die AWO will mehr pflegebedürftige LGBTIQ versorgen und startet ein Modellprojekt
Der AWO Bundesverband will seine Einrichtungen für Altenpflege LGBTIQ öffnen. Ansatzpunkt sei das Verhalten der eigenen Mitarbeiter*innen.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) will mehr pflegebedürftige LGBTIQ in den eigenen Einrichtungen versorgen. Das Modellprojekt startet bundesweit in sechs Einrichtungen der AWO, wie das Branchenmagazin Wohlfahrt mitteilte. Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften in Halle erarbeitet demnach einen Lehrplan, um Mitarbeiter*innen zu sensibilisieren.
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Vier Pflegeheime der AWO in Dortmund, Neu-Ulm, Bernau und Köln sowie zwei ambulante Dienste Neubrandenburg und Mönchengladbach wollen offener für pflegebedürftige LGBTIQ werden. Im März war bereits in Dortmund das erste Seniorenheim in NRW mit dem Qualitätssiegel für LGBTIQ-inklusive Altenpflege ausgezeichnet worden (MANNSCHAFT berichtete).
Für Bedürfnisse queerer Menschen sensibilisieren Die sechs Einrichtungen sollen ihre Mitarbeitenden schulen, um sie für die Bedürfnisse, Ängste und Diskriminierungserfahrungen queerer Menschen zu sensibilisieren. Weiter sollen die Einrichtungen ihre Offenheit für LGBTI nach aussen kommunizieren und spezifische Kulturangebote entwickeln. Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften in Halle erarbeitet einen Lehrplan.
Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Ergebnisse sollen nach der Evaluation allen Pflegeverbänden zur Verfügung stehen. Die Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren, der Dachverband Lesben und Alter, der Intersexuelle Menschen Bundesverband, der Bundesverband Trans* und das Bisexuelle Netzwerk beraten die AWO bei der Umsetzung des Projektes.
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Die AWO unterhält nach eigenen Angaben bundesweit 18.000 Einrichtungen für die Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Beratungen unterschiedlicher Art und beschäftigt 211.727 hauptamtliche Mitarbeiter*innen.
Ende 2018 fand die erstmalige Verleihung des Qualitätssiegels Lebensort Vielfalt® statt (MANNSCHAFT berichtete). Es handelt sich um eine Auszeichnung, die Alten- und Pflegeeinrichtungen erhalten, die in struktureller, organisationspolitischer und personeller Hinsicht Voraussetzungen schaffen, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten zu integrieren.
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