in

Schwuler Shitstorm gegen Gay-Medien

Nur nackte weisse Männer auf dem Cover. Mit dem Hashtag #GayMediaSoWhite kritisieren schwule Männer englischsprachige Gay-Magazine wie «Attitude» und «Out».

Wieso zieren nur weisse Männer obenohne die Cover von Magazinen wie «Attitude», «Out» und «The Advocate»? Um diese Frage drehte sich das Twitter-Gezwitscher am Montagabend. Die Diskussion losgetreten hatte Songwriter Jesse Saint John. «Schwule Medien müssen bei ihren Inhalten über die Bücher, wenn sie über Werbekampagnen schreiben, die progressiver und integrativer sind als sie» twitterte er.

I’M SO GLAD THIS IS FINALLY A TALKING POINT ! @jessesaintjohn

— MYKKI BLANCO (@MykkiBlanco) 28. März 2016

Der Tweet schien beim schwulen Rapper Mykki Blanco einen wunden Punkt getroffen zu haben. Dieser feuerte gleich mehrere Tweets ab. Er twitterte: «ICH BIN SO FROH, DASS WIR ENDLICH DARÜBER SPRECHEN!» Er wundere sich jeden Tag, ob schwule Medien sich im 2016 nicht schämen würden, nur weisse Typen obenohne auf ihrer Website zu zeigen. Darauf postete er eine Collage von verschiedenen Covers des britischen Magazins «Attitude» und fragte: «Wie kann man sich diese Scheisse anschauen und sich als fortschrittlich oder als Teil der Community bezeichnen?»

I wonder everyday if „Gay Media“ in 2016 are at all embarrassed when you go to their websites/content and it’s only shirtless white guys

— MYKKI BLANCO (@MykkiBlanco) 28. März 2016

How can you see this shit and feel „apart of the community“ or even Progressive???? pic.twitter.com/024gitCZYZ

— MYKKI BLANCO (@MykkiBlanco) 28. März 2016

Die Angelegenheit wäre wahrscheinlich schnell versandet, hätte nicht das amerikanische Magazin «Out» auf Blancos Tirade reagiert: «Mykki Blanco, sicherlich hast du nicht vergessen, dass wir in unserem Ranking OUT100 über dich geschrieben haben. (Wir wollten es nochmals tun, aber du konntest nicht ans Fotoshooting kommen.)»


That original @outmagazine tweet they still haven’t apologized to @MykkiBlanco for pic.twitter.com/Bg7sY4SCuk

— Ira Madison III (@ira) 29. März 2016

Der Tweet wurde seither gelöscht, löste aber einen wahren Shitstorm aus. User riefen den Hashtag #GayMediaSoWhite ins Leben und führte die Diskussion fort. Nicht nur auf den Titelseiten von schwulen Magazinen, sondern auch im Fernsehen und in Medien allgemein wäre nur der weisse schwule Mann zu sehen.
Der afroamerikanische Twitter-User Viktor T. schrieb sogar: «Wenn es um uns geht, dreht sich das Ganze wahrscheinlich um sexuell übertragbare Krankheiten, Tragödien oder Homophobie.»

In einem weiteren Tweet verwies er auf die Schauspieler Ryan Reynolds, Gordon James-Levitt, Daniel Radcliffe sowie Chris Hemsworth, die als weisse heterosexuelle Männer das Cover von schwulen Magazinen zierten. «Sogar weisse Heteros kommen vor uns aufs Cover», schrieb er.

@wondermann5 Or being on the „down low.“

— Gina Murrell (@GinaMurrell1) 29. März 2016

Even straight guys get covers before we do #GayMediaSoWhite pic.twitter.com/3adrXpZ3iE

https://pbs.twimg.com/media/CerE-HOW8AEFZjT.jpg:large

«Attitude» bringt Cover von Michael Sam raus
Kurz nach der Diskussion postete «Attitude» das Cover der kommenden Mai-Ausgabe auf Facebook, wohl um einen drohenden Shitstorm abzuwenden. Covermodel ist niemand Geringeres als der amerikanische Footballer Michael Sam, der erste offen schwule Spieler der National Football League NFL.


Das Onlineportal Mic.com verfolgte den Shitstorm und zog Parallelen zur Oscar-Verleihung, die von einer ähnlichen Debatte über die Repräsentierung von ethnischen Minderheiten geprägt war. «Menschen jeglicher Hautfarbe verdienen es, eine Rolle zu spielen, wenn in den Medien Geschichten erzählt werden», resümiert der Author Matthew Rodriguez. Eine Medienlandschaft sei ungerecht, wenn sie die Vielfalt der Schwulenszene nicht widerspiegeln könne.


15-Jähriger will wissen, weshalb seine Eltern nicht heiraten dürfen

Vengaboys und Alaska Thunderfuck an der Zurich Pride