Schwuler Russe tot aufgefunden – war es Mord?
Der Influencer Egor Gromov stand in den sozialen Medien offen zu sich selbst
Influencer Egor Gromov alias Ali Zabirov wurde tot in einer Wohnung in St. Petersburg aufgefunden. Bei der Tat handelt es sich womöglich um ein Hassverbrechen.
Egor Gromov machte nie einen grossen Hehl um sein Schwulsein. Hasskommentaren zum Trotz postete er auf Tiktok und Instagram regelmässig Fotos und Videos, worin er auch immer wieder offen zu seiner Sexualität stand. Am 2. August wurde der 23-Jährige, der bürgerlich Ali Zabirov hiess, tot in der Wohnung eines Bekannten in St. Petersburg aufgefunden. Mehrere Verletzungen am Körper sowie Würgespuren am Hals deuten auf einen gewaltsamen Tod hin.
«Ist mein Freund schwul?» Zwangsouting auf TikTok
Wie der Daily Star berichtet, hat die Polizei den Inhaber der Wohnung, einen 46-jährigen Mann, in Untersuchungshaft genommen. Gromov habe ihn am Tag zuvor besucht, um etwas Geld zu leihen, und habe darauf die Nacht verbracht. Wie der Mann weiter aussagt, habe er den Influencer am nächsten Tag leblos in seinem Bett entdeckt, womöglich aufgrund einer Drogenüberdosis.
«Ich versuchte ihn aufzuwecken», sagte der Mann in einem Verhör, dass auf dem Sender 5-TV ausgestrahlt wurde. «Ich habe selbst die Polizei gerufen. Hätte ich gewusst, dass er hier sterben würde, würde ich ihn dann hereinlassen, oder was?»
Weniger Last, mehr Tage wie diese
Gemäss diversen lokalen Medien schenkt die Polizei den Schilderungen des Mannes wenig Glauben und hält ihn für einen Mordverdächtigen. Sie geht davon aus, dass Egor Gromov dem Mann Avancen gemacht habe und dieser dann ausfällig geworden sei.
@gromov20Доброе утро🥱☺️😽 ##tiktok ##рекомендации ##рек ♬ Звук для рекомендаций – _queen_292
In Politik und Gesellschaft sind LGBTIQ-Personen in Russland weiterhin Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Im Juni machten Botschafter aus Grossbritannien und den USA gemeinsame Sache und hissten die Regenbogenfahne (MANNSCHAFT berichtete). In einer Mitteilung zusammen mit den Botschaftern aus Kanada, Australien und Neuseeland forderten sie die russische Regierung auf, die Rechte von LGBTIQ-Personen zu schützen.
Die Parlamentarierin Oksana Pushkina ist eine der wenigen Politiker*innen, die sich offen für die LGBTIQ-Community einsetzt. In einem Interview mit dem Sender TV Rain bezeichnete Pushkina das neue verfassungsrechtliche Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe als «ein absolut irrsinniges» Gesetz (MANNSCHAFT berichtete). Man dürfe die sexuelle Orientierung nicht dazu verwenden, um Zivilrechte zu beschneiden, so Pushkina. Sie verwies auf den Artikel 19 der russsichen Verfassung, der allen Bürger*innen die gleichen Rechten und Pflichten zuschreibt.
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