Queer-inklusiv und diverser Cast: «Bridgerton» ist ein Welt-Hit
Die Netfilx-Serie hat Hunderte Millionen Abrufe
Fächer raus für die heisse Historien-Romanze: Die Netflix-Serie «Bridgerton» ist sehr populär. Wie gut die Serie – und insbesondere die dritte Staffel – läuft, zeigen neue Zahlen des Streamingdienstes.
Die amerikanische Kostümserie «Bridgerton» mausert sich zu einem der grössten Netflix-Erfolge überhaupt. Alle drei Staffeln befinden sich in den Top Ten der erfolgreichsten englischsprachigen Serien.
Die dritte und neueste Staffel sammelte bereits mehr Abrufe als die im Frühjahr 2022 veröffentlichte zweite Staffel damals. Staffel drei dreht sich schwerpunktmässig um das den Fans schon lange bekannte «Mauerblümchen» Penelope Featherington (Nicola Coughlan) und ihre Lovestory mit Colin, dem dritten Sohn der Bridgertons. Obwohl es in den ersten beiden Staffeln immer wieder LGBTIQ-Figuren gab, mussten sich Fans bis zu den letzten beiden Episoden der dritten Staffel gedulden, um konkrete Hinweise auf womögliche queere Identitäten bei den Bridgerton-Geschwister zu erhalten. Weiter spoilern wollen wir an dieser Stelle nicht. Mehr Queerness gibt's übrigens im Spin-off «Queen Charlotte» (MANNSCHAFT berichtete).
Alle drei «Bridgerton»-Staffeln zusammen haben insgesamt schon mehr als 307 Millionen Abrufe weltweit erzielt (Stand: 21. Juli). Nach den neuesten Zahlen kommt die in zwei Teilen am 16. Mai und 13. Juni veröffentlichte dritte «Bridgerton»-Staffel auf bislang 100,3 Millionen Abrufe. Anfang Juni outete sich Jessica Madsen, in der Serie als Cressida Cowper bekannt (MANNSCHAFT berichtete).
Sogenannte Views sind geschaute Stunden geteilt durch die Gesamtlaufzeit. Staffel zwei zählt 93,8 Millionen Abrufe, Staffel eins 113,3 Millionen Abrufe. Die vierte Staffel wird womöglich erst 2026 zu sehen sein. Darin soll es um die Liebesgeschichte des Lebemanns und zweitältesten Bridgerton-Sprösslings Benedict (Luke Thompson) gehen.
Netflix führt vier Top-10-Bestenlisten für verschiedene Kategorien (für «Film» jeweils englischsprachig und nicht-englischsprachig sowie für «TV» – gemeint sind Serien – jeweils englischsprachig und nicht-englischsprachig). Sie basieren auf den Aufrufen in den ersten 91 Tagen. Andere längerfristige Abrufzahlen gibt der internationale Streamingdienst nicht preis.
«Bridgerton» hat wohl mehr Fans als «Stranger Things» Zum Vergleich mit «Bridgerton»: Vom Science-Fiction-Mystery-Hit «Stranger Things» schaffen es nur die Staffeln drei und vier in die Bestenliste der englischsprachigen Serien, die Netflix mit Sitz im kalifornischen Los Gatos am Dienstag zuletzt aktualisiert hat. Für diese beiden Staffeln wurden zusammen 235,5 Millionen Abrufe in den jeweils ersten drei Monaten registriert. Die fünfte und finale Staffel der rätselhaften Retroserie wird für 2025 erwartet.
Auf Platz eins in der Kategorie, in der «Bridgerton» und «Stranger Things» geführt werden, steht die Comedy-Horror-Serie «Wednesday» von 2022 mit 252 Millionen Abrufen. Sie hat bislang nur eine Staffel. Die zweite Staffel mit Jenna Ortega in der Hauptrolle wird derzeit produziert und wohl 2025 veröffentlicht.
«Bridgerton» ist auch fürs Colorblind Casting berühmt Die erste Staffel von «Bridgerton» war Weihnachten 2020 erschienen. Die von Chris Van Dusen geschaffene und von Shonda Rhimes produzierte Serie spielt in einem fiktiven London des 19. Jahrhunderts. Es geht um Liebeswirren und Bälle in der britischen High Society, die von der mysteriösen Autorin Lady Whistledown beobachtet und kommentiert werden. Die Serie beruht auf einer Romanreihe der amerikanischen Autorin Julia Quinn.
«Bridgerton» ist eines der prominentesten Beispiele für die Praxis des sogenannten Colorblind Castings (der farbenblinden Besetzung). Sprich: Nicht-weisse Schauspieler*innen spielen hier Rollen, die früher wohl wegen vermeintlich historischer Korrektheit mit Weissen besetzt worden wären.
Erst vor ein paar Tagen konnte Videostreaming-Marktführer Netflix verkünden, im vergangenen Quartal – wohl auch wegen «Bridgerton» – gut acht Millionen Kundenhaushalte hinzugewonnen zu haben. Weltweit hat Netflix nun etwa 278 Millionen Kundenhaushalte.
Seit dem vergangenen Jahr geht der Dienst gegen das Teilen von Passwörtern vor. Das treibt auch das Wachstum der Nutzerzahlen an. Denn viele bisherige Trittbrettfahrer holten sich ein eigenes Abo, statt Netflix den Rücken zu kehren.
Pro Jahr gibt der Streaming-Riese rund 17 Milliarden Dollar für Serien, Filme und Live-Sendungen aus. Netflix ist profitabel, während Konkurrenten wie Disney und Paramount darum kämpfen, ihre Streaming-Angebote aus den roten Zahlen zu holen.
Einen Vorteil für sich sieht Netflix darin, Filme und Serien in verschiedenen Ländern produzieren zu lassen. Sie erreichen hohe Zuschauerzahlen in den Heimatmärkten – und werden zum Teil auch zu internationalen Hits.
Ein Paradebeispiel dafür ist die südkoreanische Serie «Squid Game», von der es noch 2024 die zweite Staffel geben soll. In der Bestenliste der Kategorie der nicht-englischsprachigen Serien ist die Produktion mit 265,2 Millionen Abrufen mit Abstand die erfolgreichste. Beim Reality-Spin-off gab es eine starke queere Fraktion (MANNSCHAFT berichtete).
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