Nach Verhaftung in Katar: Schwuler Mann wieder zu Hause
Der 44-Jährige war in die «Grindr-Falle» getappt
Manuel Guerrero Aviña war im Februar in Katar festgenommen worden, weil er angeblich Kontakt zu einem gefälschten Grindr-Profil aufgenommen hatte, das von den Behörden verwendet wurde. Nun ist er wieder frei.
Manuel Guerrero Aviña war mehrere Monate lang inhaftiert. Nach Behörden-Angaben sei die Festnahme sei wegen Drogenbesitzes erfolgt. Seine Familie sprach von einer «Honig-Falle» und rief eine Kampagne ins Leben, um den Angestellten von Qatar Airways aus den «Klauen des homophoben Staates Katar» zu befreien.
Nun ist der 44-Jährige frei und konnte nach London zurückkehren.
Manuel, der eine doppelte Staatsbürgerschaft in Grossbritannien und Mexiko besitzt, wollte im Februar eigentlich nur auf ein Grindr-Date gehen, wurde dann aber von der Polizei empfangen und direkt verhaftet (MANNSCHAFT berichtete).
Nach Angaben der BBC war er zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe von 2.100 Pfund verurteilt worden, gegen die er erfolglos Berufung einlegte. Er war im März zwar entlassen worden, doch wurde er weiter von den Behörden drangsaliert und unterlag einem Ausreiseverbot.
Sein Bruder Enrique hatte sich an die Öffentlichkeit gewandt, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Bei Attitude sprach er darüber, dass Manuel unter Druck gesetzt wurde, seine Sexualpartner zu nennen. Die Vorgänge seien von der britischen Botschaft dokumentiert und als Folter bezeichnet worden.
Des weiteren sei dem HIV-positiven Mann – wie bereits bei seiner Inhaftierung – der Zugang zu notwendigen Medikamente verweigert worden.
Homosexualität kann in Katar mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden. Nach der Sharia können schwule Männer sogar mit dem Tod bestraft werden.
Nach der Fussball-WM in Katar wurde kaum noch über die Diskriminierung der queeren Community in dem Wüstenstaat gesprochen. Eine Dokumentaion zeigt, dass sich die Verhältnisse sogar verschlechtert haben (MANNSCHAFT berochtete).
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