Nach Hackerangriff: Wladimir Putin wird zum «schwulen Clown»
Das populäre Meme ist in Russland seit 2017 offiziell verboten
Nach einem Hackerangriff streamten mehrere bulgarische TV-Stationen das Meme mit dem Namen «Gay Clown Putin». Aus aktuellem Anlass wurde die Karikatur aus dem Jahr 2013 mit einer Friedensbotschaft ergänzt.
Am vergangenen Sonntagabend wurden gemäss der in Sofia ansässigen Nachrichtenagentur Novinite die Streams mehrerer bulgarischer Fernsehstationen gehackt. Anstelle des geplanten Programms zeigten sie ein Meme des russischen Präsidenten mit dem Namen «Gay Clown Putin». Darin wird Wladimir Putin als schwuler Clown karikiert – hinter ihm leuchten die Farben der Pride-Flagge.
«Make love, not war» Das im Netz populäre Bild wurde für den überraschenden Auftritt in Bulgarien mit einer Friedensbotschaft ergänzt: «Make love, not war.» Damit prangert das Meme nicht mehr nur die homophobe Politik des russischen Präsidenten an, sondern auch dessen Krieg in der Ukraine.
Betroffen waren die Streams von Nova TV, Bulgarian National Television, Bloomberg und Bulgaria On Air. Die beiden letzteren Stationen streamten das Bild über einen längeren Zeitraum. Nova TV und Bulgarian National Television hingegen entfernten kurzerhand die Streaming-Option von ihrer Website; diese unfreiwillige Sendepause dauerte noch am nächsten Morgen an. Wer hinter dem Hackerangriff steckt, ist gemäss bulgarischen Medien nicht bekannt.
In Russland illegal Das Meme, das heute «Gay Clown Putin» heisst, wurde bereits 2013 für den inzwischen gelöschten Tumblr-Blog «Putin A Rainbow» kreiert. Später im Jahr tauchte es auf einem Pressefoto auf: Ein Aktivist streckte es der russischen Botschaft in Madrid entgegen, um gegen die Homophobie in Russland zu demonstrieren. Es folgten Variationen davon, die Putin – auch mal etwas dezenter geschminkt – als Dragqueen zeigen.
Wladimir Putin selbst, der sich stets betont «maskulin» inszeniert, gefiel das gar nicht. 2017 verkündete sein Justizministerium, dass «Gay Clown Putin» ab sofort offiziell auf der «Nationalen Liste extremistischen Materials» zu finden sei.
Seither ist der geschminkte Putin in Russland also illegal. Das Verbot machte das Motiv im Netz jedoch eher noch berühmter – und erreichte somit das Gegenteil seiner intendierten Wirkung.
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