Müller entschuldigt sich für Tirade über «schwules Weggedrehe»
Dem Torwart des FC Luzern könnte trotzdem eine Sperre drohen
Der FC St. Gallen schlug am Wochenende in der 5. Runde der Super League Luzern zuhause mit 4:1. Das ärgerte Marius Müller ziemlich, und er liess eine homofeindliche Schimpftirade los, für die er sich nun entschuldigte.
Die Swiss Football League eröffnet laut Nachrichtenagentur SDA ein Verfahren gegen Marius Müller. Sowohl der Verein als auch der Spieler selbst hatten sich zwar entschuldigt. Von Seiten der Liga könnte dennoch eine Busse oder Sperre drohen.
Es war ein klarer Sieg: Am Samstag hatte der FC Luzern gegen St. Gallen keine Chance. Der aus Heppenheim in Deutschland stammende und für Luzern im Tor stehende Marius Müller schimpfte in einem Statement: «Wir sollten uns in erster Linie schämen und uns Gedanken machen, was wir hier an den Tag gelegt haben».
Gegenüber Blue Sport fand der 29-Jährige dann auch eine Erklärung für die enttäuschende Leistung seiner Mannschaft: «Immer das schwule Weggedrehe geht mir tierisch auf den Sack», so Müller. Seine Mitspieler sollten sich vor dem Tor so engagieren und reinwerfen, wie es die italienischen Nationalverteidiger täten, und dabei Verletzungen riskieren. «Dann krieg’ ich halt mal einen Ball in die Eier oder in die Fresse.»
Am Montag Vormittag folgte die Entschuldigung, sowohl des Clubs wie auch von Müller selber. In einer Story bei Instagram erklärte er, seine Äusserungen waren «dumm und komplett deplatziert.»
Der Schweizer Verein «Fans gemeinsam gegen Homophobie» hatte Konsequenzen gefordert. Er zitierte den CEO der Swiss Football League, Claudius Schäfer, mi den Worten: «Wer sich in unserem Stadien in irgend einer Art diskriminierend, z. B. sexistisch, rassistisch oder homophob äussert, muss mit allen Konsequenzen rechnen.»
Nun sollten den klaren Worten auch Taten folgen, erklärte der Verein via Twitter.
Unter einem Bericht des SRF zu dem Vorfall kommentierte ein User vor der Entschuldigung: «Ich erwarte, dass die Liga Müller für ganz viele Spiele sperrt und dass der FCL die Konsequenzen zieht und ihn fristlos entlässt. Sein homophober Supergau im Pay TV ist unter aller Sau und lässt sich weder relativieren noch schönreden. Müller war schon immer ein Provokateur, aber das geht gar nicht. Müller raus!»
Immer wieder kommt es in Stadien weltweit auch zu homofeindlichen Fangesängen. Panamas Fussball-Nationalmannschaft musste deswegen in einem WM-Qualifikationsheimspiel auf die Unterstützung durch die Fans verzichten (MANNSCHAFT berichtete).
Auch Mexiko hat es schon einmal erwischt: Hier wurde die Mannschaft für schwulenfeindliche Rufe ihrer Fans im WM-Vorrundenspiel gegen Deutschland bestraft, genauer gegen Torwart Manuel Neuer (MANNSCHAFT berichtete).
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