LGBTIQ-Aktivist soll neuer US-Botschafter in Bern werden
Scott Miller und sein Ehemann zählen zu den grössten Förderern von LGBTIQ-Rechten in den USA.
Mit Scott Miller gibt US-Präsident Joe Biden den Kandidaten für den US-Botschafterposten in der Schweiz und Liechtenstein bekannt. Der 41-jährige Vermögensberater ist ein LGBTIQ-Aktivist und gehört zu den grössten Philanthropen der USA.
US-Präsident Joe Biden will den LGBTIQ-Aktivisten Scott Miller auf den Posten des Botschafters in der Schweiz und Liechtenstein berufen. Miller ist Co-Vorsitzender der Gill Foundation, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans Menschen einsetzt.
Der Betriebswirtschafter Scott Miller ist ein ehemaliger Unternehmensberater, Eventplaner und UBS-Vermögensverwalter und stammt aus Denver im Bundesstaat Colorado.
Miller und sein 26 Jahre älterer Ehemann Tim Gill gehörten zu den Top-Akteuren in Gleichstellungsfragen der LGBTIQ-Gemeinschaft in den USA, schrieb das Weisse Haus über Miller. Gemäss eigenen Angaben hat das Paar bereits mehrere hundert Millionen Dollar für die Förderung von LGBTIQ-Rechten in den USA ausgegeben und zählt zu den grössten Spendern des Landes. Miller ist seit 1994 in der Stiftung tätig und setzte sich unter anderem für ein Verbot von Konversionstherapien ein.
Der 67-jährige Gill ist Gründer der Softwarefirma Quark und war lange Zeit auf der Forbes-Liste der 400 vermögendsten Amerikaner*innen. Das eher öffentlichkeitsscheue Paar heiratete 2009 in Boston in Massachusetts – damals einer von vier Bundesstaaten, in denen gleichgeschlechltiche Paare heiraten konnten. Miller und Gill sind langjährige Förderer der demokratischen Partei.
Der Posten in Bern ist seit Anfang Jahr vakant. Edward McMullen, ehemaliger Botschafter und Trump-Vertrauter, verliess die Bundesstadt nach der Amtseinführung Bidens im Januar 2021. In seiner dreijährigen Amtszeit hatte sich der Republikaner regelmässig mit der Schweizer LGBTIQ-Community ausgetauscht (MANNSCHAFT berichtete). Im Juni 2019 liess er in der US-Botschaft in Bern die Regenbogenfahne hissen, obwohl das US-Aussenministerium dies nach Medienangaben nicht erlaubt habe.
Biden muss die Nominierung von Scott Miller nun an den Senat übermitteln. Die Parlamentskammer muss die Personalie bestätigen. Biden ernannte eine Rekordzahl an LGBTIQ-Beamt*innen für seine Administration, darunter Verkehrsminister Pete Buttigieg (MANNSCHAFT berichtete).
Das Ehepaar Miller-Gill hat schon jetzt einen Bezug zu Bern: Sie besitzen zwei Berner Sennenhunde.
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Serie
Endlich! Dauer-Soap «Reich und Schön» zeigt einen schwulen Kuss
Die US-Soap «The Bold & The Beautiful», hierzulande bekannt unter dem Titel «Reich und Schön», bricht TV-Tabus. Mit ziemlicher Verspätung!
Von Newsdesk Staff
TV
Schwul
Liebe
Buch
Autor Ken Follett erzählt homosexuelle Sex-Szenen in der Jungsteinzeit
Der neue Roman des Bestseller-Autors spielt in der Jungsteinzeit, Frauen haben das Sagen und es gibt freie Liebe. «Aktuelle Bezüge herzustellen, war keine Absicht», sagt der 76-jährige Ken Follett.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
Geschichte
Film
«Attraktiv für beide Geschlechter» – Ein Star für Kino und queere Rechte
Einer von den Guten: Mit 89 Jahren ist der US-Schauspieler am Mittwoch gestorben
Von Newsdesk Staff
Kultur
People