«Krieg gegen LGBTIQ» – Brexit-Partei lässt Kandidat fallen
Victor Farrell hatte gegen LGBTIQ gehetzt und ihnen den Krieg erklärt
Die Brexit-Partei lässt ihren schottischen Kandidaten Victor Farrell fallen, nachdem der in zahlreichen Posts gegen LGBTIQ gehetzt und ihnen den «Krieg» erklärt hat.
Farrell war der Kandidat der Brexit-Partei für Glenrothes in Fife, eine Autostunde nördlich von Edinburgh. Sein Name wird zwar noch bei den britischen Parlamentswahlen am 12. Dezember auf dem Stimmzettel erscheinen, aber er wurde jetzt wegen LGBTIQ-feindlicher Ausfälle von seiner Partei fallen gelassen.
Seine beleidigenden Ansichten über «Perverse, die Sodomitenrechte» fordern, wurden am Montag von Jenny Gilruth auf Twitter thematisiert – sie kandidiert für die Scottish National Party.
Der Kandidat der Brexit-Party habe gegen Lesben und zügellose Jugendliche gewettert und «alle, die in ihrem Leben keinen Gott haben», so Gilruth und veröffentlichte Screenshots von Farrells Facebook-Beiträgen von 2017, die sich immer noch in seinem öffentlichen Profil befinden.
In einem heisst es: «LGBTQ – was auch immer Sie sind. Ich bestätige dies jetzt öffentlich als Reaktion auf Ihre unendlichen Angriffe. Ich befinde mich jetzt im Krieg mit euch allen.» Wie kürzlich eine Umfrage ergab, nimmt Homo- und Transphobie vor allem unter jungen Brit*innen wieder zu (MANNSCHAFT berichtete).
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In einem anderen Post schrieb Farrell: «Alle Sümpfe, die Christus ablehnen, müssen trocken gelegt werden, und aus den Kreaturen darin sollte man Schuhe und Handtaschen herstellen und sie mit Hugh Hefner begraben.»
Farrell bestätigte am Dienstag via Facebook sein Ende als Kandidat der Brexit-Partei. Von seinen Follower*innen wird er in den Kommentaren als tapferer Held und aufrechter Christ gefeiert.
Peter Grant, der SNP-Kandidat, der gegen Farrell für den Glenrothes-Sitz kämpft, forderte die Brexit-Partei auf, zu handeln. «Es ist ja nicht so, als wäre er zurückhaltend in Bezug auf seine bigotten Meinungen», sagte er. «Wird die Brexit-Partei ihn fallen lassen oder sind sie zufrieden damit, eine solche grassierende Homophobie zu fördern?»
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Kurz darauf bestätigte ein Parteisprecher, dass man sich von Farrell distanziere. Gegenüber dem Courier hiess es, die Brexit-Partei teile dessen Ansichten nicht. «Wir haben unsere Unterstützung für den Kandidaten zurückgezogen.» Dennoch zeigte eine Studie bereits im vergangenen Jahr: Für die britische LGBTIQ-Community könnte der Wind nach dem Brexit rauer wehen (MANNSCHAFT berichtete).
Die Brexit-Partei des früheren Ukip-Vorsitzenden Nigel Farage, die im Frühjahr schon auf Platz 1 der Umfragen kam, liegt laut aktuellen Prognosen bei 4 %. Die konservativen Tories unter Boris Johnson kämen auf 42%, Labour auf 28% und die Liberal-Demokraten auf 15 %.
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