Kinder aus Regenbogenfamilien entwickeln sich gleich gut wie andere

Bild: Adobe Stock
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In der neusten Ausgabe der medizinischen Fachzeitschrift «Medical Journal of Australia» veröffentlichten Expertinnen und Experten eine Analyse mehrerer internationaler Studien zum Thema Regenbogenfamilien. Dabei kommen sie zum Schluss, dass sich Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern auf emotionaler, sozialer und intellektueller Ebene gleich gut entwickeln wie Kinder mit anderen Familienstrukturen.

Überprüft wurden Studien aus den letzten drei Jahrzehnten, darunter 79 Studien aus dem Forschungsportal der Columbia Law School und eine Analyse der American Sociological Association aus 2014 mit über 40 Studien. 

Die neu veröffentlichte Analyse dürfte den Ehegegnern im gegenwärtigen Abstimmungskampf in Australien den Wind aus den Segeln nehmen. Diese behaupten, dass Kinder sowohl einen Vater als auch eine Mutter benötigen, um sich positiv zu entwickeln. 

Gleichgeschlechtliche Eltern bringen keine Nachteile für das Kind «Unter all diesen Studien aus den Bereichen Familienstudien und Psychologie besteht ein breiter Konsens», schreiben die Expert_innen in ihrer Analyse. «Es sind die Prozesse innerhalb einer Familie – die Erziehungsqualität, das Wohl der Eltern sowie die Qualität der Beziehungen innerhalb der Familie –, die einen messbaren Einfluss auf das Wohl des Kindes und seine positive Entwicklung haben, nicht die Familienstruktur.» Folglich stellen zwei gleichgeschlechtliche Elternteile keinerlei Nachteile für das Kind dar. 

Studien, die Kinder aus Regenbogenfamilien im Nachteil sehen, seien aufgrund ihrer methodischen Einschränkungen mehrfach kritisiert worden, schreiben die Verfasser_innen in ihrer Analyse. So habe etwa die Regnerus Studie, die von Gegnern der Eheöffnung oft zitiert werde, Erwachsene mit einem schwulen oder lesbischen Elternteil mit Erwachsenen verglichen, die in einem stabilen Umfeld mit zwei heterosexuellen Elternteilen aufgewachsen sind. 

Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen eine grosse Gefahr Allerdings seien australische Kinder und Jugendliche, die sich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität anders entwickelten, besonders von psychischen Belastungen betroffen, schreibt Autor Frank Oberklaid in der Studie. 

«Junge LGBTIQ-Menschen sind besonders von mangelnder psychischer Gesundheit, Selbstverletzung und Suizid gefährdet», so Oberklaid. «Die Ursachen sind leider die Schikanen, das Stigma und die Diskriminierung, die sie und andere LGBTIQ-Menschen und –Gemeinschaften in unserer Gesellschaft erleben.»

Gerade die in Australien aktuelle öffentliche Debatte und der Abstimmungskampf zur Öffnung der Ehe seien für junge Menschen besonders schädlich. «Der negative und diskriminierende Diskus um die Ehegleichheit schadet den anfälligsten Mitgliedern unserer Gesellschaft – den Kindern und den Jugendlichen», so Oberklaid. Er ruft die politisierenden Interessensgruppen dazu auf, in den letzten Wochen des Abstimmungszeitraums auf negative Botschaften zu verzichten.

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