Italiens Wahl-Favoritin Giorgia Meloni: Keine Adoption für Homopaare!
Das Bestmögliche für ein Kind seien Vater und Mutter
Knapp zwei Wochen vor den Parlamentswahlen in Italien hat sich die mögliche künftige Ministerpräsidentin Giorgia Meloni klar dagegen ausgesprochen, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen.
In einem Debattenduell der Zeitung Corriere della Sera sagte die Parteichefin der postfaschistischen Fratelli d’Italia am Montagabend: «Ich glaube, dass man den Kindern, die ohnehin schon Pech gehabt haben, das Bestmögliche bieten soll.» Sie präzisierte, das Bestmögliche «heisst, einen Vater und eine Mutter zu haben, Stabilität in der Beziehung, das was unser Gesetz vorschreibt».
Daraufhin kam es bei dem im Internet gezeigten Duell zu einem Schlagabtausch mit ihrem Gegner, dem Sozialdemokraten Enrico Letta. Dieser erwiderte, dass Kinder vor allem Liebe benötigen. «Aber Liebe spielt hier doch keine Rolle», antwortete Giorgia Meloni. «Der Staat normt doch die Liebe nicht, Enrico Letta!» Woraufhin der Spitzenkandidat der Mitte-Links-Allianz sagte: «Ganz genau, aber du bist dabei, Liebe zu normen, indem zu sagst, was Liebe ist und was nicht.»
In Italien dürfen Lesben und Schwulen laut Gesetz bislang keine Kinder adoptieren. Möglich ist aber, dass einer der Partner des homosexuellen Paares das leibliche Kind des anderen adoptiert.
Meloni geht als grosse Favoritin in die Wahlen am 25. September. Mit ihrer Mitte-Rechts-Allianz – neben den Fratelli gehören noch die rechte Lega und die konservative Forza Italia dazu – winkt ihr eine klare Mehrheit im Parlament. Sie hat in der Vergangenheit schon mehrfach und deutlich ihre Vorstellung zu dem Thema kundgetan. «Ja zur natürlichen Familie! Nein zur LGBT-Lobby!», brüllte sie im Juni bei einem Auftritt als Gast der rechtsextremen Vox-Partei in Spanien.
Jüngst trieb das Thema kuriose Blüten: Federico Mollicone, der Kultur-Beauftrage von Fratelli d’Italia, forderte den öffentlichen Sender Rai auf, von einer Ausstrahlung einer bestimmten Folge der Kindersendung Peppa Pig (auf deutsch: Peppa Wutz) abzusehen. In dieser taucht nämlich das Eisbärkind Penny auf, das zwei Mütter hat. «Peppa Pig ist eine Zeichentrickserie für Dreijährige», sagte auch Meloni, die befürchtet, dass Kindern «Konzepte aufgedrängt werden».
Ende 2021 hatte sich ein italienischer Ex-Minister als schwul geoutet: Spadafora war zuvor für Jugend und Sport zuständig (MANNSCHAFT berichtete).
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