«Spirale der Gewalt» in Barcelona: Fünf Schwule verletzt
Eins der Opfer musste im Gesicht operiert werden
Eine LGBTIQ-Organisation aus Katalonien warnt vor zunehmenden Homophobie-Vorfällen nach mehreren Übergriffen in Barcelona an nur einem Wochenende.
Wie das Observatori contra l’Homofòbia (OCH) jetzt bekannt gab, seien fünf schwule Männer seien bei drei verschiedenen Angriffen verletzt worden. Im schwerwiegendsten Fall musste ein Mann einer Gesichtschirurgie unterzogen werden, nachdem er und seine Freunde an einem Strand angegriffen worden waren.
Die Polizei ermittelt, habe bisher jedoch keine Festnahmen vorgenommen, hiess es am Montag. Lokale Politiker*innen verurteilten die Angriffe in den sozialen Medien, wie etwa der Leiter der Bürgerrechte des Stadtrats, Marc Serra Solé.
OCH-Präsident Eugeni Rodríguez sagte, an dem Vorfall am Somorrostro Beach in Barcelona seien zwei schwule Paare beteiligt gewesen, die von drei Männern angegriffen worden seien.
Die Männer näherten sich ihnen und beleidigten sie und griffen sie dann an, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass keine Polizei in der Nähe war, sagte Rodríguez laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Den Vorfall nannte er «barbarisch». Das am schwersten verletzte Opfer wurde am Sonntag operiert.
«Es ist eine Gewaltspirale, an die wir nicht gewöhnt sind – es ist extreme Gewalt», sagte Rodríguez. «Es ist schrecklich, dass wir uns nach der Pandemie nun in dieser Situation befinden.» Die OCH hat in diesem Jahr bisher 76 solcher Angriffe in Katalonien registriert.
Die anderen homophoben Angriffe in Barcelona am Wochenende fanden laut OCH am Samstagmorgen im Bezirk Gràcia und später am Tag in der Nähe des Auditoriums der Stadt statt.
Die katalanische Gleichstellungsministerin Tània Verge verurteilte ebenfalls die Gewalttaten und twitterte, dass die Bekämpfung von Homophobie für ihre Abteilung eine hohe Priorität habe.
Im aktuellen ILGA-Ranking schaffte es Spanien auf Platz 8 (MANNSCHAFT berichtete).Auf der Seite barcelonatourisme.com heisst es: «Barcelona ist zu einem der beliebtesten Reiseziele Europas für Lesben, Schwule, Transsexuelle, Bisexuelle und Intersexuelle geworden. Als aufgeschlossene und weltoffene Metropole bietet die Stadt ihren Besuchern eine Vielzahl von Attraktionen, die mit Vielfalt, Freiheit und Offenheit für alle verbunden sind.»
Im Februar hatte die spanische Regierung ihre Pläne angekündigt, Geldstrafen von bis zu 150.000 Euro gegen Anbieter*innen von «Konversionstherapien» an LGBTIQ zu verhängen (MANNSCHAFT berichtete).
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