Home, Queer Home – Zuhause bei «schwanz & ehrlich»
Wie wohnen die Jungs?
Wie leben drei der bekanntesten queeren Podcaster im deutschsprachigen Raum? Die Macher von «schwanz & ehrlich» gewährten uns im Zuge ihres Comebacks exklusive Einblicke in ihr Allerheiligstes: ihre eigenen vier Wände.
Man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Aber auch zurückkehren dürfen, sobald die Zeit reif dafür ist. In 120 Podcast-Folgen widmeten sich Mirko, Micha und Lars dem Liebesleben schwuler Männer – von Abstinenzversuchen für MANNSCHAFT (zum Erfahrungsbericht) über Gesundheitstipps und Prinzeneroberungen bis hin zu zarten Zungenküssen. Dabei nahmen die Drei nie ein Blatt vor den Mund. Doch dann wurde es still. Aus Überzeugung.
Nach drei Jahren auf Sendung und über fünf Millionen Abrufen beendete das Trio im September 2021 sein Erfolgsformat «schwanz & ehrlich», um sich neuen Projekten zu widmen und einer Endlosschleife an sich wiederholenden Themen entgegenzuwirken. «Es war schon komisch, plötzlich nicht mehr jede Woche zu quatschen», erinnert sich Mirko.
Eine Erkenntnis, die er mit seinen beiden Kollegen teilte. Schon im Winter 2021 schmiedeten die drei Herren erste Pläne, eine Fortsetzung von ‹schwanz & ehrlich› produzieren zu wollen. Nun ist es so weit.
«Uns war klar, dass es weitergehen würde. Nur wann genau, das hat sich erst in den letzten paar Wochen herauskristallisiert. Wir haben uns daran erinnert, was uns besonders an ‹schwanz & ehrlich› gefallen hat. Die Mischung aus hemmungslosem Sex, ein bisschen Aufklärung und unnützem Wissen. Das wollen wir wieder in den Vordergrund stellen», ergänzt der 32-Jährige.
So spricht Lars in den neuen Folgen unter anderem offen über seine Ansteckung mit den Affenpocken (MANNSCHAFT berichtete).
Wenn man einem Podcast wie «schwanz & ehrlich» aufmerksam folgt, entwickelt man als Hörer*in schnell das Gefühl, die Menschen am anderen Ende Stück für Stück besser kennen zu lernen. Verstärken wir diesen Eindruck ein wenig visuell und schauen wir uns gemeinsam mit Lars, Micha und Mirko einmal da um, wo sie tagtäglich ihren Rückzug finden, nämlich in ihren Wohnungen.
Lars: «Das Queerste ist meine Papp-Elli»
Obwohl ich Lars Tönsfeuerborn heisse, bin ich für viele der Vatter. Als Gründer von «schwanz & ehrlich» und CEO der queeren Agentur PTO Media nenne ich Düsseldorf mein Zuhause. Die einen oder anderen kennen mich eventuell auch aus der ersten Staffel von Prince Charming.
Meine queerste Ecke Das Queerste in meiner Wohnung ist wohl meine Papp-Elli, ein lebensgrosser Pappaufsteller von Queen Elisabeth. Wenn man genau hinschaut, findet man aber noch weitere Ellis in meiner Wohnung. Ja, ich bin ein Queen-Ultra.
Was andere an meinen vier Wänden schätzen Die meisten Leute lieben meine Bar. Oder sollte ich lieber Alkoholschrank sagen? Ein lustiges Kaltgetränk steht für meine Gäste immer bereit.
Hier ist ein Geheimnis zu finden Im Korb neben meinem Bett verbirgt sich alles, was man für eine gute Nummer gebrauchen kann. Da der Platz nicht mehr ausreicht, befinden sich hier nur die beliebtesten Gegenstände. Der Rest wurde an einen anderen Platz ausgelagert.
Micha: «Alles in meiner Wohnung ist ersetzbar»
Ich bin Michael Overdick und wohne in Düsseldorf. Neben dem Podcaster-Dasein arbeite ich als Content Creator und Sexfluencer. Zusammen mit meinem Mann habe ich einen der erfolgreichsten deutschen queeren Onlyfans-Accounts.
Wo ich meine Hüllen besonders gern fallen lasse Am liebsten Sex habe ich in der Regel draussen. Zum Glück für mich – und für meine Nachbarn – habe ich einen Balkon. In warmen Sommernächten kann es hier ziemlich heiss hergehen.
Mein Einrichtungstipp für alle Inspirationslosen Wer völlig ohne Plan ist und keine Idee hat, wie er seine Wohnung einrichten soll, dem empfehle ich, Bilder von sich, seiner Familie und Freunden in schlichten Bilderrahmen aufzuhängen. Ich finde, nichts ist schöner, als zu sehen, wer in einer Wohnung lebt. Wenn man dann hier und da noch ein paar Pflanzen mit coolen Töpfen hinstellt, die gern auch auffälliger oder bunter sein dürfen, kann man meiner Meinung nach nichts falsch machen. Wichtig ist aber, weniger ist oft mehr. Völlig überfüllte Räume sind unschön und nehmen mir irgendwie die Luft zum Atmen und Denken.
Wovon ich mich nie trennen würde Alles in meiner Wohnung ist ersetzbar. Es sind nur materielle Dinge, die man sich kaufen kann. Deshalb kann ich mich von allem gut trennen. Bilder von meinen Liebsten und schönen Anlässen habe ich digitalisiert. Es wäre schade, wenn diese nicht mehr da wären.
Mirko: «Ich bin Spiele-Enthusiast im Bett und auf dem Brett»
Moin! Mirko Plengemeyer, mein Name. Ich bin Creative Director und Videoproduzent, wohne im beschaulichen Düsseldorf und bin die meiste Zeit dafür verantwortlich, dass meine beiden Kollegen nicht vollkommen am Rad drehen.
Wo ich mich in meiner Bude am liebsten aufhalte In meinem Ohrensessel. Hier kann ich morgens, wenn die Sonne scheint, ein Buch lesen, die Spielregeln für das nächste Brettspiel lernen oder ein Glas Cola trinken. Übrigens, wenn es mal nicht aufgeräumt ist, dann ist dies der Ort für all meine Wäsche. Ja! Für die gesamte Wäsche, die ich besitze.
Das würde ich bei einem Brand zuerst retten Vermutlich diese drei Andenken aus Zeiten, an die ich mich besonders gerne zurückerinnere. Meine ersten Gehversuche mit «schwanz & ehrlich», meine Geschwister, ein grosses Theater in London und vieles mehr. Auch, wenn ich heutzutage fast alle Bilder digital habe, diese würde ich schon vermissen, wenn ich sie verlieren würde.
Dieser Gegenstand sagt viel über mich aus Meine Warlock-Würfel. Warum? Ich bin absoluter Nerd, Spiele-Enthusiast und das sowohl im Bett als auch auf dem Brett. Wenn man sich die Würfel ein bisschen genauer anschaut, dann sieht man in den dunklen Nebelschwaden ein bisschen Glitzer. Genauso wie bei mir. Stille Wasser sind schliesslich tief.
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