Grünen-Politiker will Unionsfraktionschef von Eheöffnung überzeugen
Der Grünen-Politiker Matthias Laage aus Passau hat Ende vergangener Woche Unions-Fraktionschef Volker Kauder zu einem privaten Treffen eingeladen, um über die Ehe für alle zu sprechen. Die Position des konservativen Politikers ist klar: „Die Ehe besteht aus Mann und Frau. Davon geht auch das Grundgesetz aus“, sagte Kauder erst kürzlich wieder als Reaktion auf einen erneuten Vorstoß der SPD. Und was das Adoptionsrecht für Homopaare betrifft, so hatte er 2010 zu Protokoll geben: Er glaube nicht, „dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen“. Kauder selbst ist kinderlos verheiratet.
Zwei Männer als Liebespaar – ganz normal
Bisher habe er noch keine Antwort von Volker Kauder erhalten, teilte Laage auf Anfrage der MANNSCHAFT mit. Er rechne aber damit, „dass im Laufe der Woche noch etwas kommen könnte.“
In einem offenen Brief hatte das Vorstandsmitglied im Grünen-Kreisverband Passau-Stadt den Unions-Fraktionschef zusammen mit seiner Frau zu sich und seinem Lebensgefährten nach Hause eingeladen, um über die Ehe für Alle zu sprechen. „Vielleicht lernen und erleben Sie bei Ihrem Besuch bei uns, dass zwei Männer, die als Liebespaar zusammenleben, auch nur ganz ,normal‘ sind“, schreibt Laage.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Was stört Sie an unserem Zusammenleben so sehr, dass Sie uns nicht heiraten lassen wollen? [/perfectpullquote] „Wir kochen zusammen, wir kümmern uns zusammen um unseren Garten und manchmal streiten wir auch miteinander. Kurz: Wir leben zusammen“, heißt es in Laages Brief. „Wir sind füreinander da und wollen das unser ganzes Leben lang sein. Ich frage Sie: Was stört Sie an unserem Zusammenleben so sehr, dass Sie uns nicht heiraten lassen wollen? Stellen Sie sich das Zusammenleben zweier Frauen oder zwei Männer als Liebespaar als etwas vollkommen anderes vor als bei einem nicht gleichgeschlechtlichen Liebespaar? Sie und Ihre Frau konnten heiraten. Für Sie gab es kein rechtliches Hindernis. Warum geben Sie uns das Gefühl, anders zu sein als ein Paar, wie Sie und Ihre Frau es sind?“
Diese Punkte möchte Laage bei Kaffee und Kuchen mit Kauder klären. Um ihm zu beweisen, dass es mit seinem Partner nicht nur genauso „normal“, sondern sogar „genauso spießig“zugehe wie bei einem Paar aus Mann und Frau.
Laages Parteifreund Volker Beck greift derweil die Äußerungen von CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble auf, der kürzlich seine Ablehnung einer Eheöffnung indirekt mit der Bibel begründet hat. Kauder hatte sich vor ein paar Jahren dagegen ausgesprochen, aus der Heiligen Schrift ein politisches Programm abzuleiten. „Argumentieren wie die CDU: Heute so, morgen so. Wie es gerade passt“, kritisierte der schwule Grünen-Politiker.
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