Einsatz für LGBTIQ in Uganda: Ehrung für Nicholas Opiyo
Die Niederlande verleihen ihm die Human Rights Tulip
Der ugandische Menschenrechtsanwalt Nicholas Opiyo ist der Preisträger der Human Rights Tulip 2021. Dank seiner Arbeit konnte ein Anti-Homosexuellen-Gesetz verhindert werden.
Die Human Rights Tulip ist ein Preis, der jährlich vom niederländischen Aussenministerium an Menschenrechtsverteidiger oder Menschenrechtsorganisationen verliehen wird, um sie bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Der Gewinner erhält 100.000 Euro und eine bronzene Tulpenskulptur. Er könne die internationale Sichtbarkeit, die er durch diese Anerkennung und das Preisgeld gewinnt, nutzen, um seine Menschenrechtsarbeit fortzusetzen und zu erweitern, erklärte Aussenminister Ben Knapen: «Ich sehe Menschenrechtsverteidiger als Schlüsselkräfte: Sie helfen, unsere Grundrechte zu schützen und uns voranzubringen.»
Nicholas Opiyo ist Menschenrechtsanwalt und Geschäftsführer von Chapter Four Uganda, einer NGO, die sich dem Schutz der bürgerlichen Freiheiten und der Förderung der Menschenrechte für alle verschrieben hat. Deren Schliessung wurde im August von der Regierung angeordnet (MANNSCHAFT berichtete)
Der Preisträger Opiyo hat eine wichtige Rolle bei der Kriminalisierung von Folter in Uganda gespielt und sich auch erfolgreich gegen ein ugandisches Anti-Homosexuellen-Gesetz eingesetzt.
Aussenminister Knapen: «Dank Nicholas wurde dieses Gesetz nicht erlassen. Seine Arbeit hat der LGBTIQ-Gemeinschaft in Uganda das Gefühl gegeben, stärker zu werden, in dem Wissen, dass sie Verbündete hat, die sie unterstützen.»
Wegen seiner Arbeit wurde Opiyo bedroht, ausspioniert und verfolgt. Im Dezember 2020, im Vorfeld der Wahlen, wurde er festgenommen und inhaftiert. «Auch als Nicholas im Gefängnis war, ging seine Arbeit weiter», sagte der Minister. «Er hat anderen Häftlingen Rechtsberatung gegeben und so die Freilassung von 68 Personen erreicht und sie gestärkt, damit sie auch etwas bewegen können.»
Die anderen beiden Nominierten für die Human Rights Tulip waren Nunca Más, ein Kollektiv von Menschenrechtsverteidiger*innen, die in ihrem Heimatland Nicaragua gegen Ungerechtigkeit und Verfolgung protestierten, und die russische Anwältin Mari Davtyan, die sich seit vielen Jahren für die Sicherheit von Tausende von Frauen in Russland in ihrer Kampagne, häusliche Gewalt dort wieder zu einer Straftat und nicht nur zu einem Vergehen zu machen.
In Uganda kommt es immer wieder zu homophoben Gewaltdelikten. 2019 wurde der LGBTIQ-Aktivist Wasswa «Brian» John in seinem Haus brutal getötet (MANNSCHAFT berichtete). Später kam es zu Angriffen auf homosexuelle Flüchtlinge.
Im selben Jahr verhaftete die Polizei 16 Personen in einer LGBTIQ-Notunterkunft (MANNSCHAFT berichtete). Die Behörden untersuchten gewaltsam den Analbereich der Verhafteten, um zu beweisen, dass sie gleichgeschlechtlichen Sex hatten.
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