Eine Nacht mit … Luke Evans
Vom polyamourösen Professor bis hin zum Actionheld
Vom polyamourösen Professor bis hin zum Actionheld – die Bandbreite von Schauspieler Luke Evans ist gross. MANNSCHAFT hat einige Empfehlungen, wie ihr euch mit ihm die Nacht um die Ohren schlagen könnt.
Die Geschichte von Luke Evans und seinem öffentlichen Umgang mit dem eigenen Schwulsein ist eine lange und komplizierte. Nach viel Hin und Her macht der Waliser, der als Zeuge Jehovas aufwuchs und seine Karriere am Londoner West End unter anderem mit der Hauptrolle im Boy George-Musical «Taboo» begann, heutzutage auf kein Geheimnis mehr aus seiner sexuellen Identität. Grosse Lust, darüber zu sprechen, hat er allerdings trotzdem nicht. Und auch queere Rollen übernimmt er eher selten (MANNSCHAFT berichtete).
Wobei sich auch daran gerade etwas ändert: Das Vaterschaftsdrama «Our Son» mit Billy Porter hatte kürzlich beim TriBeCa Filmfestival Premiere und Dan Levys Regiedebüt «Good Grief» hat er ebenfalls schon abgedreht. Bis diese Filme auch in Deutschland zu sehen sind, schlagen wir uns die Nächte mit dem 44-jährigen auf andere Weise um die Ohren. Hier ein paar Film- und Serien-Tipps, mit denen das besonders gut gelingt, ganz ohne seine Blockbuster-Erfolge wie «Der Hobbit», «Die Schöne und das Biest» oder «Fast & Furious 6».
#Professor Marsten & the Wonder Women Der vielleicht wunderbarste Film, den Luke Evans je gedreht hat. Basierend auf realen Fakten erzählt die lesbische Regisseurin Angela Robinson («The L Word», «True Blood») aus dem Leben vom Psychologen William Moulton Marston, der nicht nur in den 1940er Jahren die Superheldin Wonder Woman erfand, sondern sich auch für Fetisch und Bondage interessierte und eine polyamouröse Beziehung mit seiner Ehefrau (Rebecca Hall) und der gemeinsamen Geliebten (Bella Heathcote) führte.
Eine faszinierende Biografie und ein erfreulich unvoreingenommener Film, den viel zu wenige Leute kennen. Zu sehen überall wo man Filme online leihen und kaufen kann.
#High-Rise Anstrengend, stylish, brutal, verstörend – Ben Wheatleys 1975 in einem Luxus-Hochhaus angesiedelte Verfilmung des gleichnamigen Romans von James Graham Ballard ist vieles und sicherlich nicht jedermanns Ding. Aber faszinierend und ambitioniert ist die bittere Gesellschaftssatire auf jeden Fall. Und obendrein erstklassig besetzt, denn neben Evans (der einen Dokumentarfilmer spielt) sind auch Elisabeth Moss als seine schwangere Ehefrau sowie Tom Hiddleston, Sienna Miller und Jeremy Irons mit von der Partie. Zu sehen u.a. bei MUBI, Joyn & Magenta TV.
#Girl on the Train Alle, die 2016 gehofft hatten, «Girl on the Train» könnte ein zweiter «Gone Girl» werden, sahen sich enttäuscht. Und um ehrlich zu sein, entwickelte der Film noch nicht einmal die gleiche Spannung wie die Bestsellervorlage von Paula Hawkins. Sehenswert ist er letzten Endes eigentlich ausschliesslich dank Hauptdarstellerin Emily Blunt, die einmal mehr herausragend ist und für die Rolle einer Alkoholikerin, die womöglich einen Mord beobachtet hat.
Um sie herum hat der schwule Regisseur Tate Taylor ein hochkarätiges Ensemble versammelt, zu dem ausser Evans auch Rebecca Ferguson, Justin Theroux, Alison Janney, Lisa Kudrow, Édgar Ramírez und Haley Bennett gehören. Zu sehen bei Netflix.
#Nine Perfect Strangers Unter den Serien, die Evans in den vergangenen Jahren gedreht hat, ist «Nine Perfect Strangers» vielleicht nicht die beste, aber zumindest die hochkarätigste. Qualitativ besser, wenn auch weder glamourös noch aufregend ist der True Crime-Dreiteiler «Die Pembrokshire Morde» (Magenta TV), und eigentlich könnte man an dieser Stelle auch den sich über zwei Staffeln erstreckenden Historienthriller «Die Einkreisung – The Alienist» (Netflix) empfehlen, für den er neben Daniel Brühl und Dakota Fanning vor der Kamera stand.
Warum wir uns trotzdem für die Romanverfilmung «Nine Perfect Strangers» entschieden haben? Weil Evans darin zur Abwechslung mal einen schwulen Mann spielt. Und weil Nicole Kidman und Melissa McCarthy auch mit dabei sind. Zu sehen auf Amazon Prime.
#Echo 3 Evans‘ bislang letzte Rolle ging im vergangenen Jahr ein wenig unter. Dabei ist diese Actionserie über eine US-Wissenschaftlerin, die in Kolumbien gekidnappt wird, zumindest als Actionthriller ziemlich gut gemacht.
Evans spielt den Bruder der Entführten, Michiel Huisman ihren Ehemann und gemeinsam machen sich die Männer, die beide US Army Delta Force sind, auf die Suche nach ihr. Wem das zu viel Machismo beinhaltet: Gerade hat der 44-Jährige in seiner walisischen Heimat die Drama-Serie «The Way» abgedreht, in der auch der queere «It’s a in»-Darsteller Callum Scott Howells sowie «Weekend»-Star Tom Cullen mit von der Partie sind. Zu sehen bei AppleTV+.
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