DeSantis verbietet medizinische Behandlung von trans Jugendlichen
Der Gouverneur von Florida hat neue Gesetze unterschrieben
Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, hat der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, vergangene Woche ein Gesetz unterschrieben, das geschlechtsangleichende medizinische Versorgung (wie Pubertätsblocker und Hormontherapien) bei trans Jugendlichen verbietet.
Das Gesetz mache es auch für die Eltern von trans Kindern schwerer, Zugang zu entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten zu bekommen, heisst es. Womit der Gouverneur des US-Bundesstaates seinen politischen Kampf gegen LGBTIQ im Allgemeinen und Transrechte im Besonderen fortsetzt.
Das neue Gesetzt werde «dauerhaft» die «Verstümmelung» von Minderjährigen unter Strafe stellen, sagte DeSantis, während er in einem Festakt in Tampa seine Unterschrift unter das Gesetz setzte. «Man versucht, an Minderjährigen Geschlechtsumwandlungsoperationen durchzuführen, man gibt ihnen Pubertätsblocker und tut ihnen Dinge an, die unumkehrbar sind», so der populäre Republikaner mit Präsidentschaftsambitionen.
Reuters weist allerdings darauf hin, dass entsprechende Operationen an Minderjährigen «ausgesprochen selten» seien und nur dann vorkämen, wenn es zuvor «ausgiebige Kontrollen von verschiedenen medizinischen Fachkräften» gegeben habe.
Eltern reichen Notfallantrag ein Eine Gruppe von Eltern von trans Kindern hat laut Reuters umgehend den Versuch gestartet, das Gesetz rückgängig zu machen, indem sie vor einem Bundesgericht einen sogenannten «Emergency Request» einreichten, also einen Notfallantrag, der die Umsetzung des Gesetzes blockieren soll.
Zum Hintergrund: Es wird erwartet, dass der 44-Jährige diese Woche seine Kandidatur für die Präsidentenwahl in den USA 2024 bekannt geben wird. Ein wichtiger Aspekt seiner politischen Zukunft hängt laut Medienberichten von «Kulturthemen» ab, besonders solchen, die mit LGBTIQ zu tun haben (MANNSCHAFT berichtete).
Neben Florida haben mindestens 14 weitere US-Bundesstaaten die medizinische Behandlung von trans Jugendlichen unter Strafe gestellt (MANNSCHAFT berichtete), in vielen Fällen laufen dazu aktuell Gerichtsverfahren.
Es ist die Rede von «chemischer Kastration» Etliche Republikaner, die solche Gesetzesvorhaben unterstützen, stehen derzeitigen medizinischen Massnahmen kritisch gegenüber und stufen Gesundheitsmassnahmen rund um trans Kinder und Jugendliche als gefährlich ein. Es sei vereinzelt sogar von «chemischer Kastration» und «Kindesmissbrauch» die Rede, so Reuters.
Marci Bowers, Präsidentin von The World Professional Association for Transgender Health (WPATH), sagt in einem Statement: «Das Gesetz in Florida hat eine abschreckende Wirkung auf die gesamte medizinische Welt, weil hier Politik ins Gesundheitswesen eingebracht wird.»
DeSantis hat auch ein weiteres Gesetz unterschrieben, dass als «Bathroom Bill» bekannt geworden ist und vorsieht, dass alle Toiletten und Umkleideräume in öffentlichen Gebäuden ausschliesslich von Menschen benutzt werden dürfen auf Basis des Geschlechts, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde.
In Florida ermitteln Behörden gegen die Lehrerin Jenna Barbee – sie zeigte einer 5. Klasse einen Disney-Film mit einer schwulen Figur (MANNSCHAFT berichtete)
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