Demo für baldige Eheöffnung in Thailand
Ein beschlossenes Gesetz muss noch überprüft werden
Derzeit ist in Thailand die Ehe für Schwule und Lesben nicht möglich. Das könnte sich aber bald ändern. Einige Paare wollen nicht mehr länger warten.
Am Montag fand im Gebäude der staatlichen CAT Telecom eine Demonstration statt, angeführt von dem LGBTIQ-Aktivisten Brahmasara «Fah» Viradhammajari und seinem Partner Titat «Peter» Kuantrakul. Die beiden wollten am Valentinstag eine Heiratsurkunde beantragen.
Das Paar legte einen Ablehnungsbescheid vor, ausgestellt vom Bezirksamt Bang Rak – in dem Bezirkt befindet sich auch das queere Ausgehviertel Silom. Laut dem Bescheid wurde dem Antrag auf eine Heiratsurkunde nicht stattgegeben, weil das thailändische Gesetz nur die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau akzeptiert. (Im November hatte ein Gericht die Eheöffnung abgelehnt – MANNSCHAFT berichtete).
Brahmasara sagte einem Bericht von Thai PBS World zufolge, man sei verärgert über die Entscheidung. Offenbar verstehe die Regierung die Geschlechtervielfalt nicht. Er kritisierte zudem, dass vielen queeren Paaren die Rechte verweigert werden, die sie verdienten. Denn das Gesetz zur Eheöffnung werde mindestens noch einige Monate im Parlament festsitzen
«Die Heiratsurkunde für Paare, egal wer es ist, soll nicht nur am Valentinstag Liebe zeigen.» Es bedeute auch das Recht, sich um sie zu kümmern, etwa wenn einer der Partner*innen krank werde. «Wie können wir uns um unsere Lieben kümmern, wenn es uns nicht erlaubt ist?», so Brahmasara.
Die Aktivistin Chumaporn Tangkliang von Togetherness for Equality and Action (TEA), die sich für LGBTIQ- und Frauenrechte einsetzt, erklärte, die Demos zielten darauf ab, die Bedeutung des Valentinstags in Thailand zu ändern, sodass er nicht länger auf heterosexuelle Beziehungen beschränkt ist.
Der Gesetzentwurf der Move Forward Party zur Gleichstellung der Ehe fand zwar letzte Woche im Parlament eine Mehrheit. Doch das Kabinett muss ihn noch überprüfen, was den Prozess um mindestens 60 weitere Tage verlängert, so Thai PBS World.
Das Land vermarktet sich selbst als hippe Urlaubsdestination, auch für Lesben und Schwule, was sich beim genaueren Hinsehen jedoch als mehr Schein als Sein herausstellt. (MANNSCHAFT berichtete).
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