Christliche Anti-LGBTIQ-Hassgruppe ist jetzt Corona-Hotspot
Focus on the Family hält Konversionstherapien für richtig – den Schutz vor Covid-19 aber nicht
Die christliche Anti-LGBTIQ-Hassgruppe im US-Bundesstaat Colorado, Focus on the Family, hatte sich gegen Massnahmen zum Eindämmen des Coronavirus in ihren Reihen gewandt. Nun ist die Buchhandlung auf ihrem Hauptcampus zu einem Corona-Hotspot geworden.
Drei Infektionen wurden in Colorado Springs offiziell bestätigt, eine weitere wird vermutet. Ein Ausbruch liegt vor, wenn zwei oder mehr Fälle durch einen Labortest an einem Ort bestätigt wurden. Die Website von El Paso County lokalisiert den Ausbruch in der Buchhandlung der «Kirche».
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Die fundamentalistische christliche Gruppe wurde eins von James Dobson gegründet – der Mann, den Trumps Vizepräsident Mike Pence als «Freund und Mentor» gewürdigt hat. Dobson ist auch ein Verfechter der patriarchale Ehe – demnach hätten Männer die Verpflichtung gegenüber Gott, ihre Familien zu führen, und Frauen müssen sich unterwerfen.
Focus on the Family vertritt den Glauben: «Die Ehe ist von Gott als blühende, lebenslange Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau gedacht, die durch Prüfungen, Krankheit, Finanzkrisen und emotionalen Stress Bestand hat.»
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Deshalb seien Christ*innen aufgerufen, «Gottes Heiratsentwurf zu verteidigen und zu schützen und im Namen Christi denen zu dienen, die unter den Folgen seiner Zerbrochenheit leiden».
Die Gruppe hält auch «Konversionstherapien» für richtig. Länder wie Malta (MANNSCHAFT berichtete) und Deutschland (MANNSCHAFT berichtete) haben diese schädlichen Behandlungen inzwischen zumindest teilweise verboten. Auch in Mexiko-Stadt drohen Haftstrafen, wenn man diese «Therapien» anbietet oder durchführt.
Auf ihrer Website können sogar «christliche Berater» gefunden werden, die auf «Fragen der Geschlechtsidentität» und «homosexuelle Fragen“ spezialisiert seien. Denn bei Focus on the Family glaubt man: «Homosexuelles Verhalten ist gegen die Gestaltung der menschlichen Natur.»
Männer und Frauen seien für einander unverzichtbar. «Sodomitische Handlungen» dagegen «haben nicht nur äussere Konsequenzen wie Tod, Krankheit und Kinderlosigkeit, sondern auch innere Folgen.»
Im Jahr 2018 erklärte sich die Gruppe selbst zur Kirche und konnte so die IRS-Verpflichtung zum Einreichen öffentlicher Steuerdokumente vermeiden und deren Prüfung erschweren. «Es gibt nichts an ihnen, was der traditionellen Definition einer Kirche entspricht», erklärte Gail Harmon, eine Anwältin, die gemeinnützige Organisationen im Steuerrecht berät, damals gegenüber Right Wing Watch.
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Und dann ist da noch die John MacArthur’s Grace Community Church, eine evangelikale Megakirche in Sun Valley, Kalifornien. Dort mochte man sich nicht an das Verbot von Gottesdiensten in Innenräumen halten. Deswegen steht die Kirche derzeit vor Gericht. Am 4. September findet die nächste Verhandlung statt.
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