Homophobes Album von Bushido zu Recht auf dem Index
Die Richter in Leipzig korrigierten jetzt das Urteil der Vorinstanz
Das Album «Sonny Black» des deutschen Rappers Bushido ist nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zu Recht als jugendgefährdend eingestuft worden. Grund: Homosexuelle und Frauen würden durch vulgäre Sprache herabgewürdigt.
Die Richter korrigierten das Urteil der Vorinstanz und bestätigten die Entscheidung der Bundesprüfstelle (BPjM), das Album auf den Index für jugendgefährdende Medien zu setzen. «Die hemmungslose Gewaltdarstellung zieht sich durch die Titel», erklärte Richter Thomas Heitz. Frauen und Homosexuelle würden durch die vulgäre Sprache herabgewürdigt.
«Queere Repräsentation im Kino ist wichtig»
Bushido nahm selbst an der Verhandlung teil. Er sei «abgeschmiert auf ganzer Linie», sagte er danach. Allerdings habe er sich auch keine grossen Hoffnungen gemacht. Künftig wolle er weniger Gründe für Indizierungen liefern und darauf aufmerksam machen, «dass ich nicht frauen- und schwulenfeindlich bin», so Bushido.
Damit darf das umstrittene Album auch weiterhin nicht an Minderjährige verkauft werden. Nachdem im Mai das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden hatte (MANNSCHAFT berichtete), dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) nicht sorgfältig genug zwischen Jugendschutz und Kunstfreiheit abgewogen hätte und das Album zu Unrecht als jugendgefährdend eingestuft worden sei, legte die BPjM Revision ein. Das Album war damit weiterhin indiziert. Das Münsteraner Urteil war damit nicht rechtskräftig und musste vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig nochmal revisionsrechtlich überprüft werden.
Vorwurf gegen Bushido: Texte sind frauen- und schwulenfeindlich 2015 hatte die Bundesprüfstelle die Platte auf den Index gesetzt und die Indizierung damit begründet, dass in den Texten Gewalt sowie ein krimineller Lebensstil verherrlicht würden. Zudem seien viele Textpassagen frauen- und homosexuellenfeindlich. (Wegen schwulenfeindlicher Texte war das Berliner Konzert von Bounty Killer im Frühjahr abgesagt worden.)
«Ach, das ist doch der schwule Roth!»
In den Texten von Bushido heisst es: «Kleine Schwuchtel mit dei’m Unterlippenpiercing, ein falsches Wort und deine Zunge spürt Rasierklingen». Dazu kommen Ausdrücke wie «Du schwuler Spast“ oder auch: «Berlin ist mein Hauptquartier, Du Schwuchtel wirst hier ausradiert.»
Das könnte dich auch interessieren
Kurznews
++ Katholische Forderung nach LGBTIQ-Schutz ++ Festnahme nach Beleidigung ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Gendern
Queerfeindlichkeit
Religion
News
News
Bekommt Polen einen queerfreundlichen Präsidenten?
Polen wählt im kommenden Jahr seinen neuen Präsidenten. Regierungschef Tusk schickt einen queerfreundlichen Politiker ins Rennen. Bei der letzten Wahl gab es für den 52-Jährigen ein vielversprechendes Ergebnis.
Von Newsdesk/©DPA
International
Coming-out
«Schäme micht nicht»: Sänger Khalid outet sich
Der Grammy-Gewinner war zuvor von einem Kollegen als schwul beschimpft worden
Von Newsdesk Staff
Musik
News
TV
Nach Trump-Wahl: Ellen DeGeneres und Portia de Rossi «hauen ab»
Ellen DeGeneres und ihre Ehefrau Portia de Rossi haben angeblich die USA verlassen und sollen nach England gezogen sein. Der Umzug erfolgte offenbar als Reaktion auf Donald Trumps Wahlsieg.
Von Newsdesk Staff
Lesbisch
Kultur