Todesurteil für Homosexualität: Zwei Männer starben im Iran
Sie sassen bereits sechs Jahre im Gefängnis
Im Iran wurden zwei Männer aufgrund ihrer Homosexualität hingerichtet. Das berichtet die iranische Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists News Agency (Hrana).
Die beiden Männer sassen sechs Jahre lang im Todestrakt eines Gefängnisses in Maragheh im Nordwesten des Iran. Am Sonntag schliesslich wurden sie gehängt. Angeklagt worden waren sie wegen «erzwungenen Geschlechtsverkehrs zwischen zwei Männern».
Bei den beiden Opfern handelt es sich um Mehrdad Karimpour und Farid Mohammadi.
Homosexualität ist in Iran illegal und kann mit der Todesstrafe geahndet werden. Laut Hrana wurden erst im letzten Sommer zwei schwule Männer in Maragheh hingerichtet. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 299 Personen getötet worden, bei weiteren 85 Menschen wurde ein Todesurteil verhängt.
Laut einem Bericht von «6rang» (The Iranian Lesbian and Transgender Network) sollen letztes Jahr sechs von zehn LGBTIQ-Iranier*innen von Familienmitgliedern angegriffen worden seien.
Ende 2021 war bekannt geworden, dass einer lesbischen Frau die Todesstrafe droht: Sie wurde auf der Flucht in die Türkei wohl von der Iranischen Revolutionsgarde verhaftet (MANNSCHAFT berichtete). Und ein schwuler Iraner berichtete im vergangenen Jahr, dass er seine Vergewaltigung nicht anzeigen konnte: Das verhinderten die islamischen Gesetze seines Landes (MANNSCHAFT berichtete).
Für gleichgeschlechtlichen Sex wird Todesstrafe nicht nur im Iran verhängt. Laut ILGA auch in Saudi-Arabien, der Jemen, Nigeria, Mauretanien und dem Königreich Brunei. Aus fünf weiteren Ländern gibt es Hinweise, dass die Todesstrafe auch dort zur Anwendung kommt, etwa in Afghanistan und Somalia.
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