Tod nach homofeindlichem Angriff: Georgischer Journalist beerdigt
Alexander Laschkarawa war am Sonntag tot in seiner Wohnung gefunden worden
Unter grosser gesellschaftlicher Anteilnahme ist in der Schwarzmeer-Republik Georgien ein Journalist beerdigt worden, der am Wochenende nach einem Angriff von homophoben Aktivisten gestorben war.
Viele Menschen hätten den Sarg Alexander Laschkarawas am Dienstag bei einem Trauerzug durch die Hauptstadt Tiflis begleitet, berichteten georgische Medien. Laschkarawa war am Sonntag tot in seiner Wohnung gefunden worden – wenige Tage, nachdem er vor einer geplanten Demo für die Rechte homosexueller und trans Menschen zusammengeschlagen wurde (MANNSCHAFT berichtete).
Die genaue Todesursache war laut Behörden weiter unklar. Laschkarawas Angehörigen gehen fest von einem Zusammenhang mit der Attacke aus. Der TV-Reporter war Anfang vergangener Woche mit Frakturen im Gesicht und starken Schmerzen in ein Krankenhaus gebracht und einige Tage später entlassen worden. Im Streit um den geplanten «Marsch der Würde» waren an dem Tag in Tiflis mehr als 50 Journalist*innen von schwulen- und lesbenfeindlichen Aktivisten angegriffen und verletzt worden.
Nach Laschkarawas Tod protestierten Tausende Georgier*innen gegen die Regierung in Tiflis, die in der Kritik steht, die Rechte von Minderheiten nicht ausreichend zu schützen. Bei einer Veranstaltung am Montagabend wurden mehrere Journalist*innen vorübergehend festgenommen – darunter auch ein Reporter, der für die Deutsche Presse-Agentur arbeitet.
Zwar strebt die Ex-Sowjetrepublik mit einer prowestlichen Politik in die EU, allerdings gibt es in dem Land mit einer einflussreichen orthodoxen Kirche starke konservative Kräfte, die sich schwertun mit liberalen Ideen.
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