Syphilis verbreitet sich weiter – vor allem in Berlin und Hamburg
Der Anstieg bei der Zahl der Infektionen in Deutschland, aber auch in der Schweiz setzt sich fort
Der Anstieg bei der Zahl der Syphilis-Infektionen in Deutschland setzt sich weiter fort. Im vergangenen Jahr wurden knapp 7500 Fälle der sexuell übertragbaren Krankheit gemeldet, zeigt ein aktueller Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Auch in der Schweiz nehmen die Fälle seit Jahren stetig zu.
Im vergangenen Jahr wurden knapp 7500 Fälle der sexuell übertragbaren Krankheit gemeldet, wie ein aktueller Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin zeigt. Das bedeutet einen Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Insbesondere in Berlin und Hamburg erkrankten laut dem Bericht im Verhältnis zur Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Menschen.
Auch in der Schweiz nehmen die Fälle seit einige Jahren stetig zu. Von 2007 bis 2017 verdoppelten sich laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Fallzahlen von 552 auf über 1000.
Vor allem Schwule betroffen Bereits seit 2010 beobachten die RKI-Experten wieder einen kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen, betroffen sind häufig schwule Männer. Insbesondere in den 80er Jahren war die bakterielle Infektion mit der Ausbreitung von HIV/Aids und Safer Sex zurückgedrängt worden. Inzwischen ist eine HIV-Infektion wie eine chronische Krankheit behandelbar, wenn auch nicht heilbar. Die Rückkehr der Syphilis kann den Experten zufolge mit einem häufigeren Kondom-Verzicht beim Sex unter Männern zu tun haben. Das komme auch bei wechselnden Partnern vor, hieß es unter Berufung auf Befragungen.
Die Syphilis-Zahlen steigen auch international an. In ihrem Bericht betonen die Fachleute, Maßnahmen zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie sollten weiter ausgebaut werden. Der Anstieg gehe aber in Teilen auch auf bessere Testangebote zurück. HIV-Infizierte etwa wurden häufig diagnostiziert – wohl auch deshalb, weil ihnen regelmäßig ein Screening angeboten wird.
Oftmals verläuft Syphilis ohne Symptome. In anderen Fällen tritt meist wenige Tage oder Wochen nach der Ansteckung ein Geschwür zum Beispiel am Penis auf, das keine Schmerzen verursacht. Unbehandelt können weitere Anzeichen folgen – von Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen und geschwollenen Lymphknoten bis hin zu Hautveränderungen. Jahre nach der Infektion sind etwa Schädigungen des Gehirns und der Blutgefäße möglich. Bislang wird Syphilis nur bei einem Bruchteil der Patienten frühzeitig erkannt.
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
Gelassen alt werden – auch mit HIV
Als HIV und Aids Anfang der 1980er Jahre auftauchten, ging es in den ersten Jahren hauptsächlich darum, das Leben der Menschen möglichst lange zu erhalten. Niemand konnte sich damals vorstellen, wie schnell sich der medizinische Fortschritt entwickeln würde und dass bei erfolgreicher Therapie auch mit HIV ein normales Leben möglich sein wird.
Von Sponsored
Sponsored
HIV, Aids & STI
Mentale Gesundheit
Wenn das Smartphone dein Leben übernimmt
Samuel checkte sein Handy ständig – ohne echten Grund. Grindr, Games, Social Media: alles wurde zum Automatismus. Wie aus Gewohnheit problematisches Verhalten wurde und was ihm geholfen hat, das zu ändern.
Von Greg Zwygart
Soziale Medien
Schwul
Gesundheit
Musik
Nach Zusammenbruch: Lola Young sagt «für absehbare Zukunft alles ab»
Lola Young teilte nach einem Zusammenbruch während ihres Konzerts in New York Informationen zu ihrem Gesundheitszustand. Nun werde sie länger weg sein, gab sie bekannt.
Von Newsdesk Staff
People
Bi
Gesundheit
Gesundheit
Älter werden mit HIV: Pflege braucht mehr Wissen
Ältere Menschen mit HIV erleben in Pflegeeinrichtungen oft Stigmatisierung und mangelndes Wissen – Aidshilfen in Baden-Württemberg fordern Sensibilisierung.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Gesellschaft