So war Tiger Kings Dreierhochzeit
Pinker Tigerdruck und Stacheldraht
Vokuhila, Schrotflinte und Tigerbabys: Die Geschichte von Joe Exotic fasziniert die ganze Welt. Nun ist Filmmaterial seiner Dreierhochzeit aufgetaucht.
Bizarr, bizarrer, Joe Exotic: Seit der Premiere am 20. März belegt die Dokuserie «Tiger King» die vorderen Plätze der Netflix-Top-10. Die im deutschsprachigen Raum auch unter dem Namen «Grosskatzen und ihre Raubtiere» bekannte Sendung erreichte bereits über 34 Millionen Zuschauer*innen weltweit und zählt schon jetzt zu den erfolgreichsten Netflix-Produktionen überhaupt.
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Die Sendung dreht sich um den schrillen Joe Exotic und seine Fehde mit der wohlhabenden Tierrechtsaktivistin Carole Baskin. Im Jahr 2000 legte sich der damals 37-Jährige erstmals zwei Tiger zu, bald folgten Bären und Löwen. Die Tiere hielt er in einem grossen Gehege im US-Bundesstaat Oklahoma, das er später als Greater Wynnewood Exotic Animal Park eröffnete.
Joe Exotic – oder Joseph Maldonado-Passage, wie er heute mit bürgerlichem Namen heisst – ist offen schwul und ging mit zwei Wärtern seines Zoos eine Beziehung ein, die er 2014 schliesslich heiratete. Die schräge Dreierhochzeit mit John Finlay und Travis Maldonado ist kurz in der Sendung zu sehen, nun konnten Fans das gesamte Filmmaterial aufspüren. Die drei Männer stehen im pinken Hemd vor einem Holzzaun mit Stacheldraht, Joe Exotic trägt einen Cowboyhut. «Das ist aber eine ungewöhnliche Hochzeit», hört man die Liturgin sagen.
Vieles, das im «Zoo» von Joe Exotic vor sich ging, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern schlichtweg bizarr oder gar illegal. Der heute 57-Jährige posiert mal auf einem Thron in seinem Gehege, schiesst mit einer Schrotflinte um sich oder richtet Tiere hin, um sie seinen Wildkatzen zum Frass vorzuwerfen.
Das Glück der drei Männer hielt nicht lange. Finlay verliess die Dreierehe für eine Frau, Maldonado schoss sich versehentlich in den Kopf und starb an den Verletzungen. Nur wenige Monate nach dessen Tod heiratete er den 33 Jahre jüngeren Dillon Passage. Trauzeugin war Maldonados Mutter.
Die siebenteilige Serie hat es auch Robin Schmerer, MANNSCHAFT-Serienjunkie, angetan: «Alles ist so derartig bizarr, dass es schon ein bisschen süchtig macht.»
Tiger King zu 22 Jahren Haft verurteilt
Seit September 2018 sitzt der Tiger King im Gefängnis, im Januar 2020 wurde er zu 22 Jahren Haft verurteilt, unter anderem weil er seine Erzfeindin Carole Baskin umbringen lassen wollte. Ebenfalls zum Strafmass beigetragen haben Verstösse gegen das Tierschutzrecht und der illegale Handel mit Tigern. Nun hat Exotic eine 95-Millionen-Dollar-Klage eingereicht, unter anderem gegen die US-amerikanische Wildschutzbehörde. Diese habe ihn aufgrund seiner Homosexualität zu einer Zielscheibe gemacht. Dabei habe er sich lediglich für den Schutz und Erhalt der Tiger beigetragen, so seine Verteidigung.
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