Siegfried & Roy: Erinnerungsstücke unter dem Hammer
Der Erlös soll an eine vom schwulen Zauber-Duo gegründete Stiftung gehen
Hunderte Erinnerungsstücke aus dem Besitz der verstorbenen Magier Siegfried und Roy sollen in Kalifornien versteigert werden.
Der Erlös aus der für Juni geplanten Auktion «Siegfried & Roy: Masters of the Impossible» gehe an die von Siegfried Fischbacher und Roy Horn gegründete Stiftung SARMOTI zum Schutz bedrohter Tiere, teilte das Auktionshaus Bonhams in Los Angeles mit.
«Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, ein wenig Magie von dem Leben dieser unglaublichen Entertainer und Menschenfreunde zu erstehen», sagte Bonhams-Mitarbeiterin Helen Hall in einer Mitteilung.
Jungle Palace und Little Bavaria Unter den mehr als 500 Stücken sind Schmuck, Kostüme und Andenken an die jahrzehntelange Bühnenkarriere der Illusionisten mit ihren exotischen Wildkatzen und Mobiliar aus ihren Villen Jungle Palace und Little Bavaria in der Casino-Stadt Las Vegas. (MANNSCHAFT berichtete über die Doku «Siegfried und Roy – Der amerikanische Traum», die die Weltkarriere der beiden «einfachen jungen Männer aus Deutschland» nachzeichnet und psychologisch zu erklären versucht.)
Als Highlights der Auktion listet Bonhams u. a. eine Cartier-Diamantenkette mit einem Schätzwert von bis zu 100’000 Dollar auf. Ein Anhänger in Form eines Tigerkopfes wird auf 3000 Dollar geschätzt, eine Elefanten-Skulptur von Salvador Dalí könnte mehr als das Doppelte einbringen. Blaue Satin-Kostüme des Duos aus den 1980er-Jahren werden mit bis zu 3000 Dollar veranschlagt.
Der gebürtige Rosenheimer Fischbacher war im Januar 2021 im Alter von 81 Jahren an Krebs gestorben (MANNSCHAFT berichtete). Sein Lebenspartner Horn aus Nordenham bei Bremen erlag im Mai 2020 mit 75 Jahren einer Covid-19-Infektion.
«Siegfried & Roy» waren für ihre Auftritte mit weissen Tigern und Löwen weltbekannt und schrieben in Las Vegas Showgeschichte. Die Karriere des Duos endete dort im Oktober 2003, als ein Tiger bei einer Vorstellung Horn schwere Verletzungen zufügte, von denen sich der Dompteur nie mehr vollständig erholte.
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