Manuel Neuer für Deutschland ohne «One Love»-Binde in Katar

In Frankreich zog man schon letzte Woche Konsequenzen

Manuel Neuer 2021 nach der Partie gegen England (Foto: Christian Charisius/dpa)
Manuel Neuer 2021 nach der Partie gegen England (Foto: Christian Charisius/dpa)

Kapitän Manuel Neuer wird bei den WM-Spielen der deutschen Fussball-Nationalmannschaft in Katar nun doch nicht mit der «One Love»-Kapitänsbinde auflaufen.

Der Deutsche Fussball-Bund und die anderen an der Aktion für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit beteiligten Verbände würden wegen angedrohter FIFA-Sanktionen auf das Symbol verzichten, teilte der DFB am Montag mit.

Zuvor war bekannt geworden, dass die englische Fussball-Nationalmannschaft kurz vor dem WM-Auftakt in Katar bei der mehrfarbigen One-Love-Kapitänsbinde als Zeichen für Vielfalt doch noch einen Rückzieher machen könnte,

Man fürchte «sportliche Sanktionen» wie eine Gelbe Karte für Kapitän Harry Kane, der die Kapitänsbinde am Montag (14.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) eigentlich tragen sollte, hiess es wenige Stunden vor Anpfiff laut übereinstimmenden Medienberichten. Verbandsboss Mark Bullingham sprach in einem Radio-Interview von einer dynamischen Situation. Auch Wales, das am Abend (20.00 Uhr) auf die USA trifft, könnte nach einer Androhung von Sanktionen kurzfristig abspringen.

DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle verwies am Montagmittag (Ortszeit) noch auf laufende Beratungen der Arbeitsgruppe der Europäischen Fussball-Union UEFA mit der FIFA. «Wir warten diese Entscheidung ab», sagte Wülle während des DFB-Medientermins. «Wenn die ersten Teams auf den Rasen gehen, werden wir sehen, wie die Entscheidung ist.»

Die FIFA hatte lange offengehalten, ob und wie sie die Kampagne mehrerer europäischer Nationen – darunter auch Deutschland mit Kapitän Manuel Neuer – sanktionieren möchte. Frankreich und Spielführer Hugo Lloris hatten ihre Teilnahme an der Aktion in der vergangenen Woche aus Respekt vor Gastgeber Katar zurückgezogen (MANNSCHAFT berichtete). Englands Verbandschef Bullingham hatte in der vergangenen Woche noch angekündigt, Strafen in Kauf zu nehmen.

Am Sonntagabend erst hatte der Schweizerische Fussballverband durch Mediendirektor Adrian Arnold erklären lassen, man werde an der Binde festhalten, ebenso wie Dänemark (MANNSCHAFT berichtete).

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