Rio de Janeiro: Holocaust-Mahnmal erinnert auch an Homosexuelle
«Du sollst nicht töten»: Ein 20 Meter hoher Turm stellt die zehn Gebote dar
In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro ist am Donnerstag ein Mahnmal zum Gedenken an die Holocaust-Opfer eröffnet worden. Erinnert werden soll an die sechs Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden, sondern auch an homosexuelle Menschen, die Opfer des Nazi-Terrors wurden.
Das Denkmal auf einem Hügel im Stadtteil Botafogo wird von einem 20 Meter hohen Turm geprägt, der die zehn Gebote darstellen soll. Das Gebot «Du sollst nicht töten» ist hervorgehoben. «Die Besucher werden nicht die Geschichte des Nationalsozialismus oder des Zweiten Weltkriegs zu sehen bekommen, sondern den Holocaust durch die Augen derjenigen, die gelitten haben», sagte Kurator Alfredo Tolmasquin zur Eröffnung.
Den Anstoss zum Bau des Denkmals hatte bereits vor mehr als 30 Jahren der inzwischen gestorbene jüdische Politiker und Aktivist Gérson Berger gegeben. Der Siegerentwurf wurde jedoch erst in den vergangenen Jahren umgesetzt. Das deutsche Konsulat in Rio ist Partner der Vereinigung zum Gedenken an den Holocaust.
Lebensgeschichten Überlebender Die ständige, teilweise interaktive Ausstellung zeigt die Lebensgeschichten Überlebender – ein Schwerpunkt in der Gedenkstätte. Anstatt über eine Geschichte von Millionen zu sprechen, will Kurator Tolmasquim Millionen von Geschichten erzählen – wie die des in Warschau geborenen Jorge Tredler, der bei der Eröffnung dabei war. Fotos vom Mahnmal kann man im Artikel eines brasilianischen Nachrichtenportals finden (mehr dazu hier).
Tredler sagte: «Wenn ich mir die Fotos ansehe, spüre ich einen grossen Schmerz. Denn viele von denen, die dort auftauchen und in Konzentrationslagern ermordet wurden, kannte ich persönlich.» Trendlers Eltern wurden in einem Konzentrationslager ermordet, als er noch ein Kind war.
Schätzungsweise 25‘000 Holocaust-Überlebende waren nach Angaben von Tolmasquin nach Brasilien geflüchtet. In den 1930er waren bereits Zehntausende deutsche Juden nach Brasilien gekommen. In anderen Städten Brasiliens wie São Paulo und Curitiba gibt es schon Denkmäler.
Ex-Präsident Jair Bolsonaro hatte öffentlich erklärt, Brasilien dürfe «kein schwules Tourismusparadies werden» (MANNSCHAFT berichtete).
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