Rechtsextreme stören CSD in Suhl – Pöbelei in Zwickau

CSD in Bremen 2025
Symbolbild (Bild: Stephan Bischoff)

Zum ersten Mal findet im südthüringischen Suhl ein Christopher Street Day statt. Und prompt gibt es Störversuche. Nach dem CSD in Zwickau ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung.

Rechtsextreme haben versucht, den ersten Christopher Street Day (CSD) in Suhl zu stören. Einzelne kleinere Gruppierungen hätten den Kontakt zu der Demo mit 350 Menschen am Samstag gesucht und Pöbeleien begonnen, teilte die Polizei mit. Das sei unterbunden worden.

Eine Person habe den sogenannten Hitlergruss gezeigt. Die Veranstaltung an sich sei friedlich und störungsfrei verlaufen, hiess es weiter.

In der Vergangenheit haben immer wieder Rechtsextreme versucht, die Demonstrationen zu stören. In Thüringen ist der CSD in diesem Jahr bereits in mehreren Orten gefeiert worden, weitere Veranstaltungen sollen unter anderem in Erfurt folgen.

Auch in Zwickau war CSD: Mehrere hundert Menschen haben auf Strassen und Plätzen demonstriert gefeiert. Der Veranstalter*innen schätzte die Menge auf bis zu 800 Personen, die Polizei sprach von 650 Teilnehmer*innen. Angemeldete Gegenproteste gab es nicht. Wie eine Sprecherin des CSD auf Anfrage mitteilte, wurde nur am Rande von ein paar Leuten kurz gepöbelt. Das Motto des CSD lautete «Zwickau - L(i)ebe Bunt».

Die Polizei ermittelt aufgrund der Äusserung eines 15-jährigen wegen Volksverhetzung. Eine Frau zeigte ein verfassungswidriges Symbol im Bereich des Kornmarkts an, hiess es im Polizeibericht. Insgesamt sicherten 195 Beamt*innen den CSD ab. Die Polizeidirektion Zwickau erhielt dabei Unterstützung von der sächsischen Bereitschaftspolizei.

«Ein CSD ist für viele queere Menschen ein Ort der Sichtbarkeit, der Sicherheit und des Respekts. Die Veranstaltung sollte frei von Diskriminierung, Ausgrenzung und Beleidigung sein. Doch leider ist das nicht so», hatte die Veranstalter*innen auf der Website der Veranstaltung geschrieben.

Einige würden einen CSD vor allem mit bunten Paraden, lauter Musik und viel Party verbinden. Der CSD sei aber viel mehr. «Der Christopher Street Day versteht sich als politische Versammlung, eine politische und kulturelle Veranstaltung, die seit Jahrzehnten für Gleichberechtigung queerer Menschen weltweit einsteht.»

Auch in Kaiserslautern haben Hunderte Menschen beim ersten Christopher Street Day demonstriert. Nach Angaben der Polizei haben schätzungsweise 800 Menschen teilgenommen. Bei der Demonstration sei es zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen, die Stimmung sei friedlich, sagte ein Polizeisprecher nach dem Umzug. Nun münde alles in ein buntes Fest auf dem Schillerplatz. Der CSD in Kaiserslautern steht unter dem Motto «Lautre liebt's bunt - Nie wieder still».

Gegen den CSD war auch eine rechte Gegendemo angemeldet. Zu dieser sind Angaben der Polizei zufolge 16 Personen erschienen. Die Gegendemo sei gegen 14 Uhr beendet worden.

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