Leipzig-Torwart Peter Gulacsi kritisiert Ungarns Anti-LGBTIQ-Politik
Er stehe zu Regenbogenfamilien, so der 30-Jährige
RB Leipzigs Torwart Peter Gulacsi hat die Einschränkung von Rechten sexueller Minderheiten in seiner Heimat Ungarn kritisiert. In einem Facebook-Posting sprach sich der ungarische Fussball-Nationalspieler vor allem gegen eine Verfassungsnovelle aus, nach der homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern verboten ist.
«Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichberechtigung. So hat auch jedes Kind das Recht, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen – ganz egal, aus wie vielen Menschen sie besteht, welche Hautfarbe man hat, wen man liebt oder an was man glaubt», schrieb Peter Gulacsi am Dienstag. Dazu zeigte der 30-Jährige ein Foto von sich und seiner Frau Diana.
Umfrage der Woche: Ist der Fussball bereit für ein Coming-out?
Unter dem Eintrag gab es bis zum Abend mehr als 6500 Kommentare, die meisten auf Ungarisch. Nach Angaben von Gulacsis PR-Agentur seien darunter sehr viele negative Kommentare. Man sollte zu diesem Thema besser keine Meinung äussern, meinte ein User. Andere bedankten sich bei dem Fussballer für seine Unterstützung.
«Familie ist Familie, das darf für niemanden ein Problem sein», schrieb Gulacsi. Er stehe für Regenbogenfamilien und Akzeptanz, erklärte der Fussballer und fügte hinzu: «Sprechen wir uns gegen Hass aus, lasst uns offener sein!»
Gulacsis Stimme hat in Ungarn durchaus Gewicht. Der zweimalige Fussballer des Jahres des Landes engagiert sich seit längerer Zeit karitativ, hilft mit seiner Frau medizinischen Einrichtungen und setzt sich für den Tierschutz ein.
Kurz vor Weihnachten hatte das ungarische Parlament mit den Stimmen der Regierungsmehrheit eine Verfassungsnovelle gebilligt, die die Rechte von LGBTIQ weiter einschränkt. Unter anderem ist das Geschlecht eines Kindes bei der Geburt festgelegt und unveränderbar (MANNSCHAFT berichtete).
Im Dezember war Europaabgeordnete Jozsef Szajer, ein Parteifreund von Viktor Orbán, über eine illegale Party in Brüssel gestolpert: An der Orgie nahmen fast nur Männer teil (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Sport
Wegen Geschlechter-Tests: Turnier ohne Box-Olympiasiegerin Imane Khelif
Olympiasiegerin Imane Khelif startet nicht bei einem Box-Turnier in den Niederlanden. Die Organisator*innen bedauern dies und geben dem Weltverband die Schuld.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Berlin
Mobbingfall gegen schwulen Lehrer: Senatorin verteidigt sich
Ein schwuler Lehrer berichtet von Mobbing gegen ihn an seiner Schule. Die CDU-Bildungssenatorin weist Kritik im Umgang damit zurück und beklagt ein Dickicht an Zuständigkeiten.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Community
Polizei untersagt CSD in Budapest: Prominente Queers protestieren
Solidarität mit ungarischen Queers: Bettina Böttinger, Carolin Emcke, Thomas Hermanns und Georg Uecker haben einen Offenen Brief an die Regierung in Ungarn sowie die deutsche Bundesregierung und Brüssel initiiert.
Von Newsdesk Staff
Pride
Politik
Österreich
Was die Stadt Wien für Queers tun will
Die Stadt Wien sieht sich als queeres Gegenmodell zum weltweiten Backlash. Daher haben die Wiener SPÖ und die Neos im neuen Regierungsprogramm wichtige Massnahmen für LGBTIQ-Personen beschlossen.
Von Christian Höller
News
TIN