Politischer Widerstand gegen trans Schwimmerin Lia Thomas

Floridas Gouverneur Ron DeSantis will Sieg nicht anerkennen

Lia Thomas (Mitte) Foto: Instagram
Lia Thomas (Mitte) Foto: Instagram

Bei den US-College-Meisterschaften in Atlanta triumphierte trans Schwimmerin Lia Thomas über 500 Yards im Freistil – als erste trans Athletin konnte sie einen Titel in der höchsten Kategorie der National Collegiate Athletic Association (NCAA) erringen. Doch den wollen nun einige nicht anerkennen.

Die trans Schwimmerin Lia Thomas schlug die aus Sarasota stammende Emma Weyant am vergangenen Donnerstag in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia, um 1,75 Sekunden im Freistilrennen über 500 Yards und wurde damit die erste trans Meisterin der NCAA.

Den historischen Sieg der Sportlerin der Uni of Pennsylvania will aber Floridas Gouverneur Ron DeSantis (Republikaner) nicht anerkennen. Er unterzeichnete eine Erklärung, in der er stattdessen Weyant aus seinem Bundesstaat zur Siegerin des Schwimmwettbewerbs für Frauen kürte. (In Florida sollen Eltern künftig Schulen verklagen können, wenn sie in ihren Klassenzimmern Diskussionen über LGBTIQ-Themen zulassen – MANNSCHAFT berichtete).

DeSantis beschuldigte die NCAA, sie zerstöre Chancen für Frauen: «Jetzt versucht die NCAA, den Frauensport zu zerstören; sie versucht, die Integrität des Wettbewerbs zu untergraben, und sie krönt jemand anderes zum Champion der Frauen, und wir finden das falsch.»

Zuvor hatte Beatrix von Storch, stellvertretende Bundessprecherin der AfD, erklärt: «Als Mann hatte der College-Sieger Thomas keine Siegchance, als trans Frau holt er jetzt Gold im Frauenschwimmen. Der Fairnessgedanke im Sport spielt für die verblendeten links-grünen Ideologen keine Rolle, wenn es darum geht, die Wahrheit neu definieren zu wollen und aus Männern Frauen zu machen.»

AfD-Frau von Storch weiter: «Im Sport konkurrieren nicht Gefühle miteinander, sondern es stehen Kraft und Ausdauer im Wettbewerb, also: der Körper. Was auch immer Thomas fühlt oder wünscht: Kraft und Ausdauer seines Körpers sind dem Körper einer Frau überlegen, weil er ein Mann ist und keine Frau.» (Von Storch hatte sich zuvor offen transfeindlich im Deutschen Bundestag geäussert – MANNSCHAFT berichtete.)

Ende 2021 war eine US-Schwimmfunktionärin aus Protest gegen Lia Thomas zurückgetreten: Sie könne keinen Sport unterstützen, der es trans Schwimmerin erlaube, gegen cis Frauen anzutreten (MANNSCHAFT berichtete).

Auch US-Schwimmer Michael Phelps sieht die Teilnahme der trans Schwimmerin kritisch. Bei CNN von Moderatorin Christiane Amanpour auf Lia Thomas angesprochen, sagte er: «Es muss gleiche Wettbewerbsbedingungen geben, das brauchen wir alle meiner Meinung nach.» Es sei schwierig und er wisse nicht, wie es in dieser Frage weitergehen solle. Aber: «Ich glaube, dass wir uns alle in unserer Haut wohlfühlen sollten.»

In der Diskussion um den Umgang mit trans Athlet*innen hatte das Internationale Olympische Komitee kürzlich einen neuen Regelrahmen vorgelegt. Ab diesem Monat ist eine Abkehr von allgemeingültigen Vorgaben hin zu flexiblen Richtlinien vorgesehen, unter denen jeder Weltverband über die Teilnahme von trans Athlet*innen entscheiden kann (MANNSCHAFT berichtete).

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