Papst Franziskus entlässt homofeindlichen Bischof Strickland
Er gilt als scharfer Kritiker von Franziskus
Als Bischof im US-Bundesstaat Texas kritisierte Joseph Strickland die liberalere Haltung des Papstes zu Homosexuellen und Geschiedenen. Nun wurde der 65-jährige Geistliche kaltgestellt.
Wie u.a. das Portal evangelisch.de berichtet, habe am Samstag der Erzbischof von Galveston-Houston, Kardinal Daniel DiNardo, berichtet, dass es im Juni eine vom Papst angeordnete Visitation im Bistum Tyler gegeben habe. Danach sei man zu dem Schluss gekommen, dass Bischof Strickland nicht im Amt bleiben könne. Strickland wurde demnach am Donnerstag ein Antrag zum Rücktritt vorgelegt, doch das lehnte dieser ab.
Strickland war erst 2012 von Papst Benedikt in das Amt des Bischofs berufen worden und gilt als scharfer Kritiker des aktuellen Papstes. So zelebrierte er demonstrativ die traditionelle lateinische Messe, die durch Franziskus zuvor eingeschränkt wurde, und unterstützte Priester, die sich einer Corona-Impfung verweigerten. Zudem prangerte er immer wieder den Jesuiten-Pater James Martin an, der die Ehe für alle unterstützt. Gründe für die Ablösung nannte der Vatikan jedoch bisher nicht.
Strickland kritisierte zuletzt das Vatikan-Papier zur Weltsynode im Oktober, das zu einer Inklusion von LGBTIQ einlädt. Er bete darum, «dass alle, die Jesus Christus wirklich kennen, nicht auf diesen Pfad verführt werden», hatte Strickland erklärt. Bischof Bätzings Bilanz nach der Weltsynode lautete dagegen: Es fehle der Mut! (MANNSCHAFT berichtete).
Vergangene Woche hatte der Vatikan erklärt, es gebe keine grundsätzlichen Einwände gegen die Taufe von trans Menschen. Sie dürften auch Taufpat*innen und Trauzeug*innen werden. Wie die vatikanische Glaubensbehörde auf Fragen eines brasilianischen Bischofs antwortete, gebe es allerdings eine Einschränkung: Diese Regelung gelte nur, sofern nicht eine «Gefahr eines öffentlichen Skandals oder einer Verunsicherung unter den Gläubigen» bestehe.
Aus dem Klerikerstand entlassen: Anselm Bilgri findet den Vatikan realitätsfern, erklärte der Ex-Pater, der seit 2021 mit seinem Mann verheiratet ist (MANNSCHAFT berichtete).
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